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Es werden Posts vom Mai, 2023 angezeigt.

Gespaltene Welt

 Ich genieße diese frühe Morgenstunde auf der Terrasse mit Espresso und Müsli. Zu beobachten, wie sich die Pflanzen am Balkon entwickelt haben. Den Vogelgesang, die Geräusche des erwachenden Wiens, der Blick in die alten Bäume - und dann folgt der Blick in das ipad. Ich streife durch die internationale Nachrichtenwelt. Seh mir die New York Times an, den Atlantic, den New Yorker, Guardian, Economist, Foreign Affairs, Süddeutsche, Zeit - und kurz durch die Social Media. Und anders als mein wunderbares Umfeld könnten die Nachrichten gar nicht sein: Wissenschaftler stellen fest, dass die Grenzen des Planeten in acht von acht Punkten überschritten seien, Höchsttemperaturen werden aus Asien und Kanada gemeldet, in den USA kündigen Forscher den bisher stärksten Hitzesommer an, der Schuldenstreit ist belegt, die Republikaner haben Einsparungen, unter anderem bei den Lebensmittelkarten für die Ärmsten durchgesetzt und sind damit zufrieden. Welche Welt ist das? Warum sind wir noch immer nicht im

Wochenmitte

 Wieder ein sonniger, wunderbarer Morgen. Früh auf der Terrasse, die Rosen blühen und duften. Auch die Tomatenpflanzen sind stark gewachsen, muss ihnen schnell neue Stützen basteln. Die Katzen sind heute sehr spät nach Hause gekommen - das sind ihre Nächte. Was sie wohl treiben werden eine ganze lange Nacht hindurch? Schnell hab ich heute Morgen eine neue Packung Griechischen Bergkräutertee in der Schutzengel Apotheke in Linz bestellt, er ist mein Elexier für einen glücklichen Schlaf.  Dann gehts weiter mit dem Morgentraining, bin nach wie vor sehr diszipliniert und als kleine Anregung habe ich mir neben den Schreibtisch ein Balance Board organisiert. Damit übe ich fast immer, wenn ich mir vom Arbeiten erhebe, kurz für einige Momente - stärkt das Gleichgewicht und trainiert die Tiefenmuskulatur. Gestern hatte ich in der Innenstadt ein paar sehr angenehme Treffen. Unter anderem mit Peter Hacker in seinem Büro. Und es ist schön, neue Seiten von Menschen, die man seit langem kennt, kennen

Die Bruchlandung

 Nach einem verlängerten Wochenende gehts wieder los: Büroarbeit, Einkaufen, dann Termine in der Innenstadt, dann ein Text. Diese Woche gibts nur eine Veranstaltung, am Freitag in der Urania in beim Jahreskongress des Psycholog:innenverbandes.  Sitze noch beim Frühstück auf der Terrasse, die Vögel singen in voller Lautstärke. Wie wundervoll das ist. Die Raben scheinen ausgezogen zu sein, möglicherweise auf die Felder am Stadtrand, dafür bevölkern neue Vögel, unter anderem Tauben, die Bäume im Umfeld. Schön ist das. Und gesund, wie eine große internationale Studie vor wenigen Wochen ergeben hat. Die Natur, und dabei ganz besonders der Gesang der Vögel, tut unserem Wohlbefinden gut. Politisch war das Wochenende ja wenig erfolgreich, mit dem Wahlsieg des Autokraten in der Türkei, dem Rechtsruck in Spanien, vor allem die Niederlage der wunderbaren Bürgermeisterin von Barcelona, die ich persönlich kenne, tut weh. Ein Regierungswechsel im September wäre folgenschwer, gerade auch für die Mehr

Viel Hoffnung

 Frühstück in Feldkirch. Gleich gehts zum Zug nach Wien. Das heißt eine gute Phase zum Arbeiten, Platz im Railjet ist reserviert. Gestern war ich zu Gast bei einer großartigen Veranstaltung, dem Kongress „Mut zur Hoffnung“. 60 Minuten Vortrag, 90 Minuten Diskussion, ein wunderbarer Nachmittag in einer sehr schönen, positiven Stimmung. Am meisten beeindruckt hat mich die Präsentation von zehn Jugendlichen, die zehn Wochen lang am Veranstaltungsthema gearbeitet haben. Wahnsinn, sind die schon gut drauf. Empathie, Freundschaften, Zusammenhalt, Mobbing, Solidarität als ihre großen Themen. Wenn ich das vergleiche mit mir in diesem Alter… Beim Diskutieren nach der Veranstaltung haben wir dann ein Treffen ausgemacht, auf das ich mich heute schon freue. Ich komm mit ihnen einen Tag zum Mitarbeiten als Erntehelfer in den Montafon. So, das Müsli ist gegessen, der Espresso getrunken, auf gehts zum nahen Bahnhof. Und im Zug mach ich mich dann an die Kolumne für die SonntagsKrone. Recherchieren, Th

Los gehts zur Hoffnung

 Ein wunderbarer Abend war das gestern im wunderschönen Kulturzentrum in Kufstein. Volles Haus, gelungener Vortrag zu den Polykrisen, sehr gute Diskussion und eine lange Nachbesprechung mit Gemeindevertreter:innen. War sehr spannend auch für mich selbst. Kufstein wird regiert durch eine Zusammenarbeit der Parteifreien mit den Grünen - mit sehr interessanten und positiven Initiativen. Unter anderem der Schiene „Nachtgespräche“ in der ich hier zur Gast war. Schön, so eine positive Stimmung zu erleben. Und damit bin ich schon beim nächsten Reiseziel. Gleich gehts es weiter via Feldkirch nach Götzis zum ersten „Hoffnungskongress“. Als mich der Psychotherapeut  Bertram Strolz vor eineinhalb Jahren erstmals kontaktierte und mir vor seiner Idee erzählte, war ich gleich begeistert. „Mut zur Hoffnung“ zu einem Thema eines zweitägigen Kongresses zu machen - großartig und genau meine Wellenlänge.  Und nun darf ich heute Nachmittag zuerst eine Stunde vortragen und dann zwei Stunden diskutieren. Da

Auf nach Kufstein

 Wieder ein schöner Morgen in Wien, leichter angenehmer Wind, Vogelgezwitscher. Ich sitz noch - so spät - beim Frühstück, aber heute ist wieder Reisetag. Auf gehts gegen Mittag nach Kufstein zum Vortrag, der um 19.30 im Kultur Quartier beginnt. Freu mich schon, Vorverkauf ist gut gelaufen. Ich mag es sehr, dass ich so viele unterschiedliche Veranstalter hab, oft sind es Kulturvereine, dann Schulen, Betriebe, heute ist es die Gemeinde und morgen gehts dann weiter nach Götzis zum Hope-Kongress der Psychotherapeut:innen. Immer ein Informieren und Lernen.  Was mich nachdenklich macht, sind die gestrigen Entscheidungen, die das Leben zweier Frauen stark verändern. Zwei einmal hoffnungsvolle Frauen, eine geht als Parteichefin der SPÖ, weil sie jahrelang Intrigen ausgesetzt war und wenig Solidarität mit ihr gelebt wurde, die andere, Frau Kamarsin, hat offensichtlich einiges falsch gemacht. Aber es würde mich nicht wundern, wenn es vor ihr schon Männer gegeben hätte, die ähnlich handelten, und

Fußball oder Demokratie? Was ist spannender?

 Schön, wenn Tausende die Innenpolitik so spannend finden, dass sie sich gestern um 17 Uhr gefragt haben, wie es ausgegangen ist, auf Twitter, bei den online-Medien recherchiert haben, und nun heftig darüber diskutieren, ab wann wer ein Sieger ist und was es nun braucht. Ob das der SPÖ schadet oder hilft, werden die kommenden zwei Wochen zeigen. Wie die Demokratie sich erneuern kann, haben aber die letzten Wochen schon gezeigt: viel mehr Transparenz, Mitsprachemöglichkeiten, Diskussionen über Inhalte - und schon steigt das Interesse. Das braucht’s in Zukunft, von vielen Parteien und bei vielen Themen. Gerade die Einführung von Bürger:Innenräten ist zusätzlich zu transparenter Parteiendemokratie ein Instrument der Einbeziehung und des Diskurses. Auch davon braucht es viele Einsätze. Desinteresse der Bevölkerung hat oft nicht mit wirklich mangelndem Interesse zu tun, sondern mit dem Gefühl nichts verändern zu können, keinen Einblick zu haben. Daher Einblick ermöglichen und Mitsprache zul

Wochenbeginn

 Ein wundervoller Morgen! Die Vögel singen um die Wette und ich lese gerade eine Studie über die positiven Auswirkungen dieses Gesangs auf uns Menschen. Ich bin das lebende Beispiel dafür. Gestern Abend, das muss ich auch noch berichten, hab ich ein wundervolles Spargelrezept umgesetzt - zu finden um Magazin der Süddeutschen Zeitung vom vergangenen Donnerstag (im Netz).Eines der besten Essen meines Lebens - vegan, gesund und ein wundervoller Geschmack. Heute beginnt wieder eine spannende Woche. Ein paar Sitzungen heute, einen Vertrag für ein großes neues Projekt darf ich unterschreiben, Mittwoch gehts dann nach Kufstein und Donnerstag weiter nach Götzis zum Hoffnungskongress, auf den ich mich seit Monaten freue. Eine wunderbare Idee, das vielleicht wichtigste in diesen Zeiten ins Zentrum eines Kongresses zu stellen. Jeder Tag mit Sonne und guter, normaler Maiwitterung tut uns gut. Ich spür das am ganzen Körper. Die Energie ist da!

Schweine

 Die erste Morgendämmerung wieder zuhause auf der Terrasse mit mitgebrachtem Mohnstrudel von den Südtirol Veranstaltern (so aufmerksam!), plötzlich wilde Geräusche, ein Wildschwein trottet vorbei. Dann erst fällt mir auf, dass die erste Rose aufgeblüht ist. So ein Wunder, diese Pracht! Beim Scrollen durch die Meldungen fällt mir eine besonders auf:“Schweineschlachtungen in Deutschland auf Rekordtief!“. So eine gute Nachricht! Langsam beginnen sich Wertigkeiten und Haltungen zu verschieben, immer mehr Menschen beginnen bewusster zu leben. Ich denke an das Wildschwein unten im Garten, erinnere mich an die Dokumentationen aus Tierfabriken und daran, dass Schweine zu den intelligentesten Tieren zählen, ähnlich Hunden. Seit Jahrzehnten habe ich kein Fleisch aus industrieller Massentierhaltung mehr gegessen, seit einem Jahr gar kein Fleisch. Es geht mir wunderbar dabei.  Es sind die kleinen Schritte, die unser Leben und die Welt besser machen. Sie ergänzen die Großen, die es durch die Politi

Land unter

 200km südlich würde ich jetzt nicht so ruhig beim Frühstück sitzen. Nach vielen Monaten Dürre mit völlig ausgetrockneten Böden erleidet Mittelitalien im Augenblick ein schweres Hochwasser, viele Ortschaften, ganze Landstriche sind ein bis zwei Meter unter Wasser. Extreme Witterung, die Böden können das viele Wasser nicht aufnehmen. Eine der Wirklichkeiten der Klimakrise. Bei mir gehts heute in die Gegenrichtung, zurück nach Innsbruck und dann weiter nach Wien. Gestern hatte ich noch ein Treffen mit dem Forschungsinstitut Eurac mit 600 Mitarbeiter:innen mit spannenden Projekten und Themen. Es waren spannende drei Tage in Südtirol, ich hab viel gelernt, hoch engagierte Menschen kennengelernt, Kontakt geknüpft, das Netzwerk wächst. Und eine großartige Veranstaltung genossen. Das Wochenende bleibe ich dann in Wien, nach Medienterminen am Freitag. Nächste Woche gehts dann wieder in den Westen, Kufstein und Götzis stehen am Programm. Zuerst in Kufstein mein Vortrag „Leben in der Polykrise“,

Wunderbare Lesung in Schlanders

Die kleine Gemeinde Schlanders im Vinschgau ist eine Stunde von Bozen entfernt, nicht mehr weit in die Schweiz und nach Österreich. In regionalen Krankenhaus, das lange Jahre hindurch in seiner Existenz gefährdet war, hatte ich gestern Abend meine 51.Lesung aus „Pandemia“. Die Erfahrungen in der Pandemie, Gesundheitspolitik, die Zukunft peripherer Spitäler, aber auch generelle Politik waren die Kernthemen mit den rund 150 Besucher:innen, die den Saal überfüllten. Sogar eine Übertrag nach draussen war notwendig. Und eine für mich spannende Diskussion folgte, die in vielem Österreich ähnelte: die Krise der Pflege, die Strukturprobleme, aber auch eine gute Nachricht, nämlich verbindliche Zusagen der langfristigen Absicherung des Spitals. So viel Interesse, gute Kultur im Dialog, viele neue Bekanntschaften - ein wirklich feiner Abend.

In Bozen

 Gestern Abend bin ich nach über elf Stunden Zugfahrt - wegen der Streiks in Deutschland - in Bozen angelangt. Bin erstmals hier und begeistert von einer wunderschönen Stadt. Durfte beim Abendessen mit Verantwortlichen aus dem Südtiroler Gesundheitssystem sprechen, Informationen austauschen, Systeme vergleichen, das ist so wichtig. Danke den freundlichen Menschen hier, die mich eingeladen haben. Tagsüber gibts dann Interviews und ich hab Zeit zum Arbeiten. Am frühen Abend gehts dann die Etsch entlang hinauf nach Schlanders, nur mehr gut 20 km von der Schweiz entfernt. Im dortigen kleinen Krankenhaus findet die Lesung statt. Ich bin schon sehr gespannt. Morgen ist dann Zeit für weitere Interviews und für ein Treffen mit den Südtiroler Grünen, die im Herbst Landtagswahlen haben. Donnerstag gehts retour nach Wien, wieder viel Zeit zu arbeiten. Ich kannte Südtirol bisher viel zuwenig. Sehr spannend, wie hier gearbeitet und gelebt wird, wie die Zweisprachigkeit gelebt wird und das Miteinand

Am Weg nach Bozen

 Das war eine spannende und anstrengende Woche. Mit einem Donnerstag, wie ich ihn in Zukunft vermeiden möchte. Er stammte aus der Planungszeit vor meinem Bandscheibenvorfall. An einem Tag - aus Terminkollisionen geboren - zunächst ein sechsstündiger Vorlesungsblock an der Paracelsus Uni in Salzburg - 8.30 bis 15 Uhr incl einer kleinen Mittagspause. Das war sehr interessant für mich, Top-Studierende, viel gelernt und sehr gut angekommen. Den Termin für das nächste Jahr haben wir bereits fixiert.  Um 15.20 startete der Zug von Salzburg nach Wien. Ankunft 18.00, mit der U-Bahn zum Karlsplatz, zu Fuß weiter in die Albertina, Garderobe, technische Probe, Umziehen, Start um 19 Uhr, 90 Minuten Vortrag incl kurzer Diskussion. Und anschließend drei Stunden in kleinen Gruppen Gespräche mit Teilnehmer:innen. Wieder Garderobe, rüber zur UBahn und ab nach Hause. Ein Monstertag, aber sehr erfolgreich. Viel gelernt, spannende Begegnungen. Am Wochenende war es dann ruhiger und jetzt sitz ich Montag fr

Das war ein Tag!

 Nach meinem kleinen Ausflug nach Salzburg mit der ersten Lehrveranstaltung und dem gestrigen Vortrag in der Albertina heute Morgen wieder auf der Terrasse zuhause. Es regnet so entspannend vor sich hin. Das war gestern anstrengend, aber sehr positiv. Die Lehrveranstaltung geblockt und sehr erfolgreich, spannend auch für mich. Ich denke, dass beide Seiten sehr viel gelernt haben über Krisenprävention. Dann mit dem Zug schnell nach Wien und hinein in die wunderbare Albertina - gerade noch rechtzeitig, um nach der großartigen Musik von Little Big Familiy  auf die Bühne zu kommen und vor einem durchaus kritischen Publikum einen einstündigen Vortrag über die Polykrise zu halten. Sehr gelungen. Entwickle den Inhalt jetzt immer wieder etwas weiter. Gestern hab ich positive Entwicklungen noch viel stärker eingebaut und ich merke so richtig, wie das die Zuhörer:innen beflügelt. Ganz viele brauchen den Eindruck, dass es noch nicht zu spät ist. Geht doch mir selbst genauso. Heute ein etwas entsp

Salzburg

 Regen in Salzburg. Nach einer schlechten Nacht im Hotel - meine Wirbelsäule ist noch recht empfindlich bei weichen Hotelbetten - jetzt noch schnell ein kleines Frühstück und dann gehts an die Uni. Bin schon recht gespannt, wie das heute wird. Eine neue Erfahrung, sowas ist immer interessant. Was mich sicherlich zu sehr beschäftigt ist die Frage, warum kleine Teile unserer Gesellschaft so unfassbar aggressiv und bösartig sind. Ich denke, es wäre völlig gleichgültig, was ich mache nach meinem Ausscheiden aus der Politik, sie würden schimpfen und attackieren.  Und so geht es nicht nur mir, so gehen sie mit allen um. Und genau davon lebt eine Partei. Und je mehr zu diesen Wutbürgern zählen, je mehr Menschen an die Zukunft nicht mehr glauben, desto schwieriger wird die Stimmung. Und desto schwieriger wird es, dass wir gut gemeinsam durch die Krisen kommen. Denn wir brauchen Gemeinsamkeit, Zusammenhalt und Miteinander. Natürlich wurden politische Fehler gemacht. Und werden manche wiederholt

Auf gehts!

 Ein paar Vögel vor dem Fenster, die Sonne in voller Pracht in der Wohnung, ein starker Espresso, Müsli und Wasser, Nachrichten, Postings, Mails. Das ist mein Morgenritual. Langsam beginnt der Körper wieder munter zu werden, das Gehirn zu denken. Ich denke zurück an eine Nacht voller ungewöhnlicher Träume. Jetzt gleich das Wirbelsäulentraining. Die Katzen sind schon wieder unterwegs. Und ich geh weiter ins Bad, dann zur Straßenbahn, weiter zur UBahn und hin zum ersten Termin. Weiter zu Fuß zum zweiten Termin. Arbeit am Schreibtisch und weiter mit der U-Bahn zum Zug nach Salzburg. Vorbesprechung für die morgige erste Vorlesung. Bin schon sehr gespannt. In der Zwischenzeit sehe ich die Meldungen über Höchsttemperaturen in Asien mit bis zu 45 Grad, an die gigantischen Waldbrände in Alberta und wundere mich, dass wir bei der Diskussion über Lebensmittelpreise und Menschen auf der Flucht nicht auch darüber sprechen, dass diejenigen, die heute Klimaschutz in den Industrieländern verhindern d

Ein besonderer Tag

 Gestern war ein besonderer Tag. Der 8.Mai ist unser Tag der Befreiung. Immer stärker entsteht die Idee, daraus einen echten Feiertag zu machen, gerne im Abtausch mit einem Bestehenden. Wir verdanken unsere Freiheit, unsere Demokratie vielen unterschiedlichen Menschen, vor allem Menschen im Widerstand gegen die Nazis und den Truppen der Alliierten. Ich denke, ein derartiger Feiertag des Gedenkens würde unser Geschichtsbewusstsein stärken. Gerade in Zeiten wie diesen. Für mich persönlich war der gestrige Tag aus einem zweiten, kleinen Grund ein besonderer Tag. Genau drei Monate nach meinem heftigen Bandscheibenvorfall, sechs Wochen Morphium, fünf Wochen Krankenhaus, Abschied aus der Reha am Wiener Rosenhügel. Ich bin in großer Dankbarkeit gegangen, Dankbarkeit für engagierte und kompetente Mitarbeiter:innen, Respekt vor vielen anderen Patient:innen, die schlimmes erlitten und mit all ihrer verbliebenen Kraft für eine Gesundung arbeiten und Dankbarkeit für den berührenden Abschied von vi

Eismänner…

 …nannten wir die noch einmal kalten Tage Mitte Mai. Heuer liegen die Temperaturen in Österreich seit Anfang April unter dem Schnitt, ein Ausreißer, denn in den letzten Monaten war es sonst ganz anders. Und in vielen Regionen der Welt, in Asien, Afrika, Australien, Kanada, Teilen der USA und Teilen Europas erleben wir ungewöhnlich früh Rekordwert um Rekordwert. Auch die Ozeane, und das ist besonders bedenklich, ziehen nun nach, ihre Temperatur hat einen Höchststand seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht. Das hat viele unkalkulierbare Folgen für die Meerestiere und für die ganze Welt. Denn mehr Wärme bedeutet mehr Energie, mehr aufsteigender Wasserdampf, extremere Witterungssituationen mit mehr Zerstörungskraft. Hier auf der Terrasse höre ich mehrere Rasenmäher in der Nachbarschaft und bald gehts wieder in die Reha - zum letzten Mal. Genau drei Monate nach meinem schweren Bandscheibenvorfall ist das Training am Rosenhügel zu Ende und ich bedanke mit bei hochengagierten und kompetenten

Bei Freunden

 Diese Zeilen schreibe ich heute Morgen im Zug nach Deutschkreutz im Burgenland. Es geht zur Jahresversammlung der Naturfreunde. Dort halte ich einen halbständigen Vortrag zur Klimakrise. Bereits mein 80.Vortrag (darunter 50 Lesungen) ist das seit meinem Ausscheiden aus der Bundesregierung vor zwei Jahren. Warum mache ich das? Weil es mir Freude macht. Und weil es mir wichtig ist,  bestimmte strategische Impulse an Mulitplikatoren, wie es die Freunde der Natur sicherlich sind, weiterzugeben. Was wird das heute sein? Einerseits möchte ich Bewusstsein dafür schaffen, dass wir alle, die sich für einen Bereich wie Klima, Tiere, Natur engagieren, zusammengehören. Denn wir brauchen eine breite Allianz für Veränderung. Gerade der Naturschutz ist ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz. Die Dinge hängen zusammen Zweitens möchte ich sichtbar machen, dass die Krisen dieselben Ursachen haben und daher auch ähnliche Lösungen möglich sind.  Drittens, wie dramatisch das Fortschreiten der Klimakrise

Die Krise lässt sich nicht abschalten - es braucht Lösungen

 Heute Freitag Morgen, ein wunderbarer Tag beginnt. Die Katzen sind in der Dämmerung nach Hause gekommen und schlafen mittlerweile tief und erschöpft. Die Großstadt ist ein besonderer Raum.  In einer Stunde gehts wieder zur Reha, Montag der letzte Tag. Was ist eigentlich los in Österreich? Warum können wir vielfach nicht in einer normalen Kultur miteinander reden? Warum sind offensichtlich manche Politiker:innen so weit von der Wirklichkeit des Lebens entfernt? Ich denke da an einige ÖVP-Minister, die uns in den letzten Wochen erklärt haben, jetzt müsse man die Weichen für die Zeit nach der Krise stellen, Budget wieder sanieren etc. Die auch zwischen den Zeilen erklärt haben, das mit der Armut werde übertrieben. Die gestern von der Caritas präsentierte Sora-Studie öffnet nun hoffentlich vielen die Augen, wie dramatisch die Lage für Hunderttausende ist.  Zehn Prozent Teuerung und offensichtlich keinen Willen der ÖVP, jetzt in die Preisbildung der existentiellsten Produkte einzugreifen. 

Covid-Evaluierung

 Heute hat die Bundesregierung den Start des Evaluierung der Covid-Arbeit in Österreich bekannt gegeben. Ich begrüße das sehr, habe es vielfach gefordert. Und es ist richtig, ein neues Pandemiegesetz  und eine gute Vorbereitung auf eine mögliche nächste Pandemie zu erarbeiten. Beides waren große Lücken vor Beginn der Covid-Pandemie - in Österreich, ganz Europa, aber auch den USA. Mit meinem Buch „Pandemia“ habe ich meinen Beitrag zu diesem Prozess realisiert. Jede der bisher 50 Lesungen mit über 6000 Besucher:innen war ein Dialog zwischen sehr unterschiedlichen Menschen. Vielfach nehmen auf meine dezimierte Einladung auch Kritiker:innen daran teil, die oft Maßnahmen oder auch einen bestimmten Impfstoff kritisieren. Diese Gespräche sind im Regelfall sehr gut und von Respekt getragen. Dieser Dialog sollte ein wichtiger Teil der Evaluierung sein, gerade auch auf kommunaler Ebene. Ich halte es für falsch, wie bei der heutigen Pk, davon zu sprechen, dass die „Maßnahmen zur Spaltung geführt

Überlastung

 Deutschland begeht heute den Erdüberlastungstag. Heute? War das nicht schon? Richtig, in Österreich war es der 6.April. Wir sind hierzulande also besonders verschwenderisch. Womit hängt das zusammen? Vor allem mit unserem gigantischen Bodenverbrauch und seinen ökologischen Folgewirkungen. In Wirklichkeit keine Thema in Österreich. Sollte es werden, muss es. Gestern wurde auf Twitter ein Bericht des Standard geteilt, der die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse über Intelligenz und Fähigkeiten von Tieren zusammenfasste. Beginnend am Beispiel der träumenden Krake bis hin zum Fisch, der unser Gesicht wiedererkannt. Ich habe mich für ein geplantes Projekt recht intensiv mit diesen unterschiedlichen Eigenarten unterschiedlicher Lebewesen auseinandergesetzt. Es ist ein Kern unseres Problems, dass wir Menschen eine hierarchische Struktur auf diesem Planeten etabliert haben. Wir glauben, allmächtig zu sein und essen die meisten anderen auf. Wer den Bericht über die Intelligenz der Tiere

Noch ein Jahr

 Gestern erlebte ich eine Enttäuschung. Wie schon in Niederösterreich hat auch Salzburgs LH Haslauer sein Wahlversprechen gebrochen. Vor der Wahl gegen die FPÖ, nach der Wahl mit ihr. Besonders perfide fand ich sein Argument, zu den Grünen gebe es zu große inhaltliche Unterschiede. Sagt der Mann, der zwei Legislaturperipoden mit ebendiesen Grünen eine Regierung gebildet hat.  Und das just am Tag nach der entlarvenden Rede Kickl in Linz. Vielleicht habt ihr davon die Bilder im gestrigen ORF-Report gesehen - bösartig verleumdend, am Weg nach Orbanistan. Sprechchöre des Publikums gegen ORF-Redakteure im Saal, sowas hab ich in Österreich noch nicht erlebt. Gleichzeitig weilt der Kanzler bei der neuen italienischen Regierungschefin Meloni von den Postfaschisten und stellt völlige Übereinstimmung fest. Die ÖVP legt es in ihrem Machterhaltungskampf ganz offensichtlich auf Schwarzblau auch nach der nächsten Nationalratswahl an. Ok, damit ist zumindest die Aufstellung geklärt.  Und wir alle in

Der Tag der Arbeit ist vorbei, die Arbeitswoche beginnt

 Am Morgen auf der Terrasse, die Vögel zwitschern fröhlich, der Kater schläft erschöpft. Manchmal wäre ich gerne dabei, was der so in einer langen Nacht bis zur unüberhörbaren Rückkehr in der Morgendämmerung erlebt. Wäre vermutlich eine großartige Serie. Bei mir beginnt mit dem Mai wieder - hoffentlich - die Normalität meines Lebens. Die letzte Woche in der Reha, dann am Samstag ein Vortrag im Burgenland bei den Naturfreunden, dann in der Folgewoche zu meiner ersten Vorlesung nach Salzburg, weiter nach Wien zu einem Vortrag, dann für einen Tag nach München an die Uni, weiter nach Bozen für eine Lesung und eine Woche später zu Vorträgen nach Kufstein und Götzis. Ich freue mich schon sehr.  Auch auf die nächsten Texte, die es zu schreiben gibt. Seit eineinhalb Jahren jeden Sonntag meine Kolumne in der Sonntagskrone, nicht einfach in der Kürze und verständlich. Aber auch da viele gute Rückmeldungen. Die militanten Jungs von den Impfgegnern haben sich übrigens wieder beruhigt. Die Aggressi