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Es werden Posts vom Februar, 2025 angezeigt.

5 Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie - Folge6: die notwendigen Konsequenzen

 Nach dem Osterlockdown und der zunehmenden Impfquote sanken im Frühling 2021 die Inzidenzien - das Schlimmste schien vorerst überstanden. Bei mir zeigten sich immer mehr die Auswirkungen des Arbeitsmarathons, der mich in den letzten 13 bis 14 Monaten 7 Tage die Woche zumindest 18 Stunden täglich beschäftigt hat. Der Druck der enormen Verantwortung, die zunehmenden Reibereien und Auseinandersetzungen zeigten Wirkung - innerhalb von wenigen Tagen erlitt ich zweimal einen Kreislaufkollaps, der Tinnitus wurde stärker, meine Kraft und Energie geringer. Im Krankenhaus rieten mir die Ärzte, eine längere Pause einzulegen - noch waren keine nachhaltigen Schäden eingetreten. In jeder anderen Situation hatten erkrankte Regierungsmitglieder in derartigen Situationen drei Wochen Urlaub genommen, um wieder gesund und zu Kräften zu kommen. Doch das war Mitten in der Pandemie unmöglich, auch das Virus machte keine Pause. Ich entschied mich daher dazu, aus dem Amt auszuscheiden. Eine Entscheidung,...

Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie - Folge5: der Osterlockdown

 Nach der schwersten Krise in der Pandemie im Herbst 2020 mit hohen Inzidenzzahlen, fehlender Einigkeit und überlasteten Intensivstationen folgte die Hoffnung durch die Impfung. Aber natürlich war die Produktion der Impfstoffe, Auslieferung und Impfung selbst nicht gleichzeitig umsetzbar. Die Priorität unserer Impfstrategie waren die Gruppen, die das höchste Risiko trugen. Das waren extrem wichtige Schritte. In der Politik wurde es hingegen immer rauher. Ich erinnere mich in diesem Frühling 2021 an etliche Runden mit den Landeshauptleuten, in denen nicht wenige immer und immer wieder und mit steigender Vehemenz eine raschere Aufhebung der Maßnahmen einforderten, der Bundeskanzler hielt sich heraus und ich verbrachte Stunden damit, mein Veto zu begründen. Bei geforderten Aufhebungen war meine Position stärker, denn auch hier brauchte es Einstimmigkeit in der Regierung. Aber immer mehr spitzte sich die Lage in Ostösterreich zu und ich lud daher die drei hauptbetroffenen Landeshauptle...

Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie - Folge4: die Impfung rettet Millionen Menschen

 Der Winter 2020 war in der Pandemie der schwierigste Teil. Noch gab es keine Impfung, noch keine effizienten Medikamente und gleichzeitig war der Zusammenhalt in der Bevölkerung zum Teil zerbrochen, die Maßnahmen wurden von einem Teil der Bevölkerung nicht mehr eingehalten. Mit Sehnsucht wurde daher die Impfung erwartet und sie kam früher als erwartet. Das wurde unter anderem dadurch erreicht, dass die Prüfverfahren nicht mehr nacheinander, sondern gleichzeitig parallel durchgeführt wurden. Für die Pharmafirmen ein hohes Risiko. Die EU organisierte das Genehmigungsverfahren, unterstützte die Produktion und führte den Einkauf durch. Auch das war eine wesentliche Verbesserung. Ende Dezember kamen die ersten, noch wenigen Impfdosen ins Land und es entstand sogar in Österreich, einem Land mit stets geringen Impfquoten, in den folgenden Wochen und Monaten ein Hype um die Impfung, ein Gedränge um die Reihenfolge. Wir hatten mit unserer Impfstrategie natürlich die Bewohner:innen von Alte...

Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie: Folge3 - der Herbst 2020, die schwierigste Phase der Pandemie in Österreich

 Nach den Erfolgen der Pandemiebekämpfung während der ersten Welle durch einen großartigen Zusammenhalt in der Bevölkerung, einem solidarischen Miteinander im Land, das von allen Parteien, Vereinen, Religionsgemeinschaften, etwa auch der Zivilgesellschaft mit hunderten neuen Nachbarschaftsinitiativen getragen wurde, wurde es ab dem Sommer 2020 zunehmend schwierig.  Die Stimmung begann zu kippen. Klarer Weise dauerte die Pandemie vielen Menschen bereits zu lange, viele sehnten sich nach Normalität, nach einem Sommer wie früher und manche Interessen verschiedenster Gruppen wurden plötzlich nicht mehr im Interesse der gesamten Gesellschaft zurückgestellt, sondern immer stärker artikuliert. Der Druck aus allen Richtungen nahm zu. Und gleichzeitig war die Pandemie nicht vorbei. Wir hatten noch keine Impfung, noch keine wirksamen Medikamente und mussten laufend neue Varianten befürchten. Wir entwickelten neue Formen der Kommunikation: eine wöchentliche Sprechstunde auf YouTube und F...

5 Jahre nach Beginn der Pandemie - nach Schwierigkeiten findet Österreich zu einer Teamstimmung und ist bei der Begrenzung der ersten Welle erfolgreich

 In der ersten Märzhälfte 2020 stieg die Zahl der positiven Testungen. In der Bundesregierung verstärkten wir die Kontakte zu Staaten mit Epidemieerfahrungen in Asien, aber auch nach Israel sowie zu internationalen Experten. Das vermittelte Bild war eindeutig: Kontaktbeschränkungen sind die einzige wirksame Antwort. Das wurde auch bei meinen ersten Konferenzen mit den EU-Gesundheitsminister:innen sowie mit der Europäischen Gesundheitskontrollbehörde und der WHO bestätigt. Wir haben daher als ersten Schritt alle Großveranstaltungen mit engen Kontakten gestoppt und in der Zwischenzeit mit Hilfe des Roten Kreuz einen Krisenstab aufgebaut und eine Expertenkommission zu meiner Beratung gebildet. Die große Herausforderung: wir mussten gleichzeitig über das Virus und die Wirksamkeit von Maßnahmen lernen, die Versäumnisse in der Vorbereitung reparieren und mit hohem Tempo uns auf Maßnahmen einigen. In Tirol wurden die ersten Fälle in Ischgl bekannt. Wenige Tage später zeigte sich die Krise...

5 Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie - schlecht vorbereitetes Österreich

 Am 25.Februar 2020 wurden in Österreich die ersten beiden Covid-Fälle bekannt. Ich war zu diesem Zeitpunkt nach nur wenigen Wochen als Gesundheitsminister einer Einladung nach Rom gefolgt und nahm an einer Konferenz der italienischen Expert:innen teil. Norditalien wurde zu diesem Zeitpunkt eine der hauptbetroffenen Regionen Europas. Als ich am 7.Jänner Gesundheitsminister wurde, hatten noch viele Expert:innen Hoffnung, dass der große Ausbruch in der Millionenstadt Wuhan wie oft davor eine regionale Epidemie bleiben würde. Die ersten, sehr späten und vereinzelten Berichte über die Lage in China hatten vieles offen gelassen. Heute wissen wir, dass der Ausbruch in China deutlich früher als geglaubt stattgefunden hatte und aufklärende Mediziner wie „Dr Wahrheit“ massiv unter Druck waren. Doch im Lauf des Februars wurde immer klarer, dass diesmal auch Europa betroffen sein würde. Die Berichte und Prognosen im Rahmen der Expertenkonferenz in Rom stimmten mich sehr pessimistisch - vor al...

Codewort „Parmesan“ - wie der Junior Gedanken lesen kann

 Hallo, Ihr Lieben, schön, dass Ihr auch heute wieder dabei seid und in meinen Blog schnuppert, den ich jeden Sonntag gemeinsam mit meinem Herrli schreibe. Also ich diktiere und er schreibt meine Gedanken nieder. Ein gutes Teamwork! Ich sags Euch gleich: diesmal müssen alle Zweibeiner unter Euch wirklich stark sein. Denn es scheint, dass wir Vierbeiner Euch Zweibeinern in manchen Bereichen überlegen sind. Und das geht so: ein Beispiel dafür ist, dass der Herrli keine Ahnung hat, wenn ich mit der Frauli zu unserer Wohnung komme. Erst wenn wir läuten, merkt er, dass wir da sind. Manchmal nicht einmal das! Bei mir ist das anders - und wir haben das schon vielfach erprobt: 3 oder vier Minuten vor seinem Eintreffen spüre ich, dass der Herrli oder die Frauli kommen werden und ich stell mich zur Wohnungstür und zeige wild wedelnd an, dass mein Schatz jetzt kommen wird.  Warum ich das weiß? Keine Ahnung, ich spüre es einfach. Und es gibt noch andere große Dinge, die uns unterscheiden....

Die Gegenbewegung für Zusammenhalt und Miteinander wächst

 Heute ein kurzer Bericht vom Beginn des dritten Teils meiner Lesereise. Freitag am Abend fand in Wolfurt die 74.Lesung statt. Anlässlich der Geburtstagsfeier „15 Jahre Grüne Wolfurt“ zeigten wir vor mehr als 200 Besucher:innen ein spannendes Format: 3 mal 20 Minuten Lesung und dazwischen immer Musik vom „Puma-Orchester“, das anschließend für ein wunderbares Fest sorgten. Am meisten beeindruckte mich das Wachstum der Wolfurter Grünen vor der Gemeinderatswahl am 16.3. - nicht weniger als 45 Kandidatinnen und Kandidaten finden sich auf der Liste der Grünen - so viele wie noch nie zuvor. Dieses Wachstum zeigt sich derzeit in vielen Gemeinden, auch die deutschen Grünen melden vor  der heutigen Bundestagswahl seit Wochen Rekordzuwächse an neuen Mitgliedern - seit dem Ende der Ampel sind es weit über 40.000, jedes vierte Mitglied ist neu in die Partei gekommen. Zehntausende sind aktiv geworden, weil sie den Ernst der Lage erkannt haben und nun Partei ergreifen und einen Beitrag leis...

Werden die Zweibeiner wie die Vierbeiner - oder umgekehrt?

 Hallo, meine Lieben, ich wünsche Euch einen schönen Sonntag! Ich freue mich, dass wieder so viele hier in meinen Blog herein schnuppern.  Auch heute möchte ich Euch kurz aus meinem Leben berichten, von meinen Erlebnissen und Erfahrungen und was mich so bewegt. Und das war wieder einmal sehr viel in dieser Woche. Der Herrli ist im ersten Teil der Woche noch im Bett gelegen, jetzt geht er schon wieder mit mir. Mit Frauli und Herrli zu gehen, ist sehr unterschiedlich, aber beides lustig und fein. Einmal haben wir in dieser Woche etwas besonders lustiges erlebt, besser gesagt, Frauli und Herrli haben sich lustig gemacht über mich. Und das kam so: die beiden sind auf der Sofa gesessen und ich bin vor ihnen gestanden. Da haben sie sich Bussis gegeben und das hat mich ganz eifersüchtig gemacht und ich habe mich mit aller Kraft zwischen die beiden gedrängt, hab mich auf den Schoss von Herrli gesetzt und der Frauli und dem Herrli Bussis gegeben. Immer wieder! Oh, das war ein lustiges ...

Doktor Jun ordiniert

 Hallo, meine Lieben, schön, dass Ihr heute wieder so zahlreich in meinen Blog schnüffelt. Schon seit über einem Jahr stellt der Herrli diesen jeden Sonntag zur Verfügung - ich diktiere, er schreibt (ihr wisst schon, meine großen Pfoten und die kleinen Tasten!). Und das ist heute etwas schwierig, weil der Herrli ja seit ein paar Tagen krank ist.  Aber der Reihe nach. Schon letzten Sonntag habe ich den Verdacht gehabt und etwas ungewöhnliches erschnuppert an meinem Herrli. Aber es war alles noch ganz normal, er hatte noch keine Symptome, wusste noch nichts von der beginnenden Grippe. Am Montag hatten wir noch Termine in unserem Lieblingscafé, aber als Herrli am Dienstag früh nach Deutschland fuhr, hat er sich schon etwas angeschlagen gefühlt und als er nach Hause kam, war er krank - wie so viele derzeit in diesem Land, wie jeder mit einer guten Nase feststellen kann. Und bei der Nase - sorry liebe Zweibeiner - sind wir Euch vielfach überlegen, viele meinen ja, wir könnten tause...

Wie der Junior das Sprechen lernt

 Hallo liebe Leute, ich freue mich, dass Ihr auch heute wieder in meine Seite schnuppert. Oh, das war wieder eine spannende, schöne und erlebnisreiche Woche. Ich sag Euch was…. Da war soviel, das Spaß gemacht hat. Viel war ich mit dem Herrli in seinem Job mit: wir waren in Kaffeehäusern, bei Herrlis Verlag, in Sitzungen und ich war immer dabei und hab alles gehört. Nach einiger Zeit bin ich dann immer sehr gut und tief eingeschlafen.  Mit einer Ausnahme: im Cafe Hummel in Wien. Leute, da müsst Ihr mit Euren Vierbeinern hingehen. Da kommt der Kellner und serviert nicht nur dem Herrli sein Trinken und sein Futter, sondern auch uns Hunden! In einer Schale bringt er köstliches Wiener Fernleitungswasser und dann auf einem kleinen Tellerchen Hundekeksis, meine Lieblingskeksis. Großartig! Ich war so begeistert von dem feschen Kellner in seinem schwarzen Anzug und der schwarzen Fliege, dass ich ihm mehrfach raufspringen wollte, um ihm Dankbarkeit zu zeigen. Aber der Herrli hat geschim...

Zweite Chance für die Zweite Republik

Heuer feiert die Zweite Republik ihren 80.Geburtstag. Eine Erfolgsgeschichte, die auf Demokratie, Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit, Miteinander und später auf die Europäische Integration aufbaut und uns Wohlstand und ein gutes Leben ermöglicht hat. Der 80.Geburtstag könnte ihr letzter Geburtstag sein. Denn wird Kickl Volkskanzler, dann droht viel an Veränderung und viele Beobachter befürchten, dass dann die Säulen dieser Zweiten Republik in Frage gestellt werden - Rechtsstaatlichkeit, freie Medien, ein starker öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Zusammenhalt, die konstruktive Form der europäischen Integration. Einige Persönlichkeiten von Heinz Fischer bis Franz Fischler, die früher in hohen Funktionen in dieser Zweiten Republik gedient haben, haben sich daher zusammengetan und gemeinsam haben wir gestern ein öffentliches Zeichen gesetzt. Ein Zeichen unserer Sorge und der vielen Alternativen, die es zu dieser Entwicklung noch gibt. Die FPÖ versucht derzeit den Eindruck zu erwecken, daß...