Codewort „Parmesan“ - wie der Junior Gedanken lesen kann
Hallo, Ihr Lieben, schön, dass Ihr auch heute wieder dabei seid und in meinen Blog schnuppert, den ich jeden Sonntag gemeinsam mit meinem Herrli schreibe. Also ich diktiere und er schreibt meine Gedanken nieder. Ein gutes Teamwork!
Ich sags Euch gleich: diesmal müssen alle Zweibeiner unter Euch wirklich stark sein. Denn es scheint, dass wir Vierbeiner Euch Zweibeinern in manchen Bereichen überlegen sind.
Und das geht so: ein Beispiel dafür ist, dass der Herrli keine Ahnung hat, wenn ich mit der Frauli zu unserer Wohnung komme. Erst wenn wir läuten, merkt er, dass wir da sind. Manchmal nicht einmal das! Bei mir ist das anders - und wir haben das schon vielfach erprobt: 3 oder vier Minuten vor seinem Eintreffen spüre ich, dass der Herrli oder die Frauli kommen werden und ich stell mich zur Wohnungstür und zeige wild wedelnd an, dass mein Schatz jetzt kommen wird.
Warum ich das weiß? Keine Ahnung, ich spüre es einfach.
Und es gibt noch andere große Dinge, die uns unterscheiden. Wenn ich zB ganz intensiv an etwas Wichtiges denke (zum Beispiel, dass ich Futter will oder Appetit auf Keksis oder auf einen Spaziergang habe), hat der Herrli meist keine Ahnung davon. Mehr noch: ich muss mich schon zu ihm setzen zum Schreibtisch und ihn minutenlang anstarren, dass er endlich merkt, dass da etwas ist. Was das ist und was ich so dringend will, davon hat er keine Ahnung. Und daher fragt er mich und wenn er endlich das richtige Thema anspricht, klimpere ich heftig mit beiden Augen, damit er sich auskennt.
Ist etwas mühsam mit den Zweibeinern.
Aber wie ist das bei mir? Ganz anders! Ich spüre zum Beispiel genau, wenn der Herrli aufwacht. Und da mag er noch so sehr versuchen, sich schlafend zu stellen und auf eine geregelte, langsame Atmung zu achten, ich spüre sofort, wenn er wach ist. Und schon bin ich wild wedelnd bei ihm.
Mehr noch: ich spüre es, wenn er sich sein Joghurt für das Müsli am Morgen aus dem Kühlschrank holen will. Noch bevor er das macht, sitze ich bereits vor dem Kühlschrank und wedle in freudiger Erwartung. Denn ich liebe Joghurt und kann Herrlis Gedanken lesen, zumindest manche davon.
Ganz besonders deutlich kann ich das, wenn es um das Beste aller guten Lebensmittel geht - um Parmesan. Sobald der Herrli dran denkt, dass er sich sich ein Stück aus dem Kühlschrank holen könnte, kriege ich einen erhöhten Speichelfluss und setze mich vor den Kühlschrank in Erwartung des besten Käses.
Oh ja, ich spüre in diesen Fällen, was er denkt.
Wie das geht? Ich habe keine Ahnung, aber es funktioniert.
Und die Frauli hat berichtet, dass mir das auch bei Ihr gelingt. Gestern war so ein Moment. Der Herrli war in Vorarlberg und ich habe lange mit einem ganz winzig kleinen Puppi gespielt. Lange Zeit später hat sich die Frauli plötzlich Sorgen gemacht, ich hätte es verschluckt, weil sie es nicht mehr gesehen hat. In dem Moment, in dem sie sich vorgenommen hat, es zu suchen, bin ich schnell ins Nebenzimmer und hab ihr das kleine Puppi gebracht.
Ja, ich kann Gedanken lesen. Einige zumindest. Erfreulicher Weise nicht alle. Nicht auszudenken, was mit mir los wäre, wenn ich alle Eure Gedanken lesen würde.
Aber, liebe Zweibeiner, seid bitte nicht frustriert, dass Ihr das nicht könnt. Ihr habt andere Stärken: Ihr habt Geld, um Futter zu kaufen. Ihr könnte den Kühlschrank öffnen und aus dem Keller das Futter holen! Ihr könnt mir das Geschirr umlegen und anschließend die Wohnungstür öffnen, damit wir spazieren gehen können.
Ja, das sind Fähigkeiten, die ich auch gerne haben würde.
Und so sind wir ein prima Team - jeder bringt eigene Fähigkeiten in unsere Partnerschaft ein.
Gemeinsam sind wir wirklich stark!