Die Gegenbewegung für Zusammenhalt und Miteinander wächst

 Heute ein kurzer Bericht vom Beginn des dritten Teils meiner Lesereise. Freitag am Abend fand in Wolfurt die 74.Lesung statt. Anlässlich der Geburtstagsfeier „15 Jahre Grüne Wolfurt“ zeigten wir vor mehr als 200 Besucher:innen ein spannendes Format: 3 mal 20 Minuten Lesung und dazwischen immer Musik vom „Puma-Orchester“, das anschließend für ein wunderbares Fest sorgten. Am meisten beeindruckte mich das Wachstum der Wolfurter Grünen vor der Gemeinderatswahl am 16.3. - nicht weniger als 45 Kandidatinnen und Kandidaten finden sich auf der Liste der Grünen - so viele wie noch nie zuvor.

Dieses Wachstum zeigt sich derzeit in vielen Gemeinden, auch die deutschen Grünen melden vor  der heutigen Bundestagswahl seit Wochen Rekordzuwächse an neuen Mitgliedern - seit dem Ende der Ampel sind es weit über 40.000, jedes vierte Mitglied ist neu in die Partei gekommen. Zehntausende sind aktiv geworden, weil sie den Ernst der Lage erkannt haben und nun Partei ergreifen und einen Beitrag leisten wollen. Und auch von Sozialdemokratie und Zivilgesellschaft höre ich positive Entwicklungen. Immer mehr Menschen schauen nicht zu, sondern werden in dieser schwierigen politischen Lage aktiv.

Ähnliche Argumente hörte ich in Wolfurt: viele, die bisher schon Sympathie hatten, bekennen sich nun öffentlich, war sie merken, dass dies angesichts des weltweiten Trends nach Rechts notwendig ist. Das heißt noch nicht, dass die Wahlergebnisse plötzlich gedreht werden, aber es ist ein erster Schritt.

Ich beschäftige mich in meinen Veranstaltungen intensiv mit den Ursachen dieses Rechtsrucks.

2024 war das Superwahljahr, 50% der Bevölkerung dieses Planeten durften wählen. Und das Ergebnis zeigt einen Grundtrend: überall von Indien bis Japan, von Großbritannien bis Vorarlberg haben die Regierenden die Wahlen verloren. Das zeigt enorme Verunsicherung durch die Krisen, eine enorme Sehnsucht nach Veränderung. Bis auf wenige Ausnahmen (Großbritannien, Polen) besetzen derzeit rechte Parteien diese Veränderung klarer und mit einfacheren Parolen: zurück in die Vergangenheit, Abschottung, Rückzug in die nationale Welt. 

Doch das fördert die Disruption weiter und verstärkt die Krisen. Und damit die Wahlerfolge rechter Populisten.

Die aufgeklärten Parteien jedoch schaffen es bisher nur selten, ein attraktives Bild der Veränderung, einer guten, positiven Zukunft zu entwerfen und zu vertreten. Nämlich mit Emotion und Zuversicht!

Die aktuelle Gegenbewegung, die neue Aktivität von vielen Menschen für aufgeklärte Parteien ist ein guter erster Schritt.

Zusätzlich braucht es nun die klaren, positiven Zukunftsbilder. Dazu versuche ich meinen Beitrag zu leisten. Die ersten Workshops für Zukunftsprojektionen sind in Vorbereitung, etliche Workshops für Positive Kommunikation.

Wir müssen rasch lernen und Politik neu leben. Denn die Welt wie bisher gibt es nicht mehr.

Wie das funktionieren kann, zeigen die Grünen (und Parteifreien) in Wolfurt: ein sehr breites Team von engagierten Menschen, generationenübergreifend, mit klarer Linie, aber kompromissbereit, sehr eng an der Bevölkerung, mit ganz klaren Verbesserungen für die Lebensqualität der Bevölkerung. 19 Prozent waren es bei der letzten Gemeinderatswahl, für diese Art von Politik ist noch viel mehr möglich. 

Ich drücke die Daumen! Wir brauchen in unserer Gesellschaft eine Stärkung aller, die für Miteinander und Zusammenhalt stehen.


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