Junior sagt: Der Strand ist mein IPhone und mein Café

 Hallo, Ihr Lieben, schön, dass Ihr auch heute in meinen Blog herein schnuppert, in dem ich jeden Sonntag aus meinem Leben berichte.

Viele von Euch Zweibeinern verbringen ja viel Zeit mit dem IPhone: telefonieren, Mails und vor allem die ach so Sozialen Medien. Ich besitze ja kein IPhone (so weit kommts noch, höre ich meine Zweibeiner im Geiste sage), mein IPhone ist derzeit der Strand. Denn nirgendwo sonst findest Du auf so kleinem Raum  so viele Follower und nirgendwo erhalten Deine Postings so viele Likes. Großartig! Ihr könnt das ja nicht riechen, aber so ein Strand ist ein Paradies der Nachrichtenübermittlung. Mein Lieblingsplatzerl, das Soziale Medium der Stunde sozusagen, ist frisch angeschwemmtes Seegras. Oh wie das duftet? Da waren schon Dutzende Hunde und hinterließen Ihre Postings, es ist ein Meer an Begrüßungen, Freundlichkeiten, Stellungnahmen und Anfragen - einfach herrlich. Das ist so wunderbar, dass ich mich immer wieder auf so einen Seegrasberg lege und tief einsinke und dabei die gesammelten News einatme. Ein geballter Infoschub!

Neben Strand und IPhone gibt es hier aber auch noch eine andere Welt der Begegnung! Es ist das Café. Die Italiener und Italienerinnen überschlagen sich dabei förmlich vor Komplimenten für mich - oh, wie ist das schön - aber ich beobachte auch große Unterschiede zu Wien.

Da gibts immer einige Tische im Café, an denen ausschließlich Frauen oder auch nur Männer sitzen und die Dinge besprechen, die wir sonst am Strand oder am IPhone regeln. Gestern sind wir an einem Tisch gesessen, der Nebentisch war frei. Innerhalb von einigen wenigen Minuten kamen sechs alte Männer (noch viel älter als der Herrli) und setzen sich zusammen.

Was ist das für eine schöne Begegnung: jeder begrüßt die anderen freudig, einige haben eine große Zigarre im Mund, sie sind nicht vornehm, aber sehr geschmackvoll gekleidet, sie sprechen mit uns über ihre Hunde, erzählen mit Trauer wie alt diese wurden, lachen aber auch miteinander, bestellen sich interessante Espressi mit einer ungewöhnlichen Duftnote. Und nach einer halben Stunde lauter und fröhlicher Besprechung stehen sie auf, einer zahlt und gemeinsam gehen sie in den Tag hinein - viele Hand in Hand, einen stützen sie, weil er  Gehschwierigkeiten hat.

Ich finde das schön und mein Herrli ist sichtlich auch entzückt. 

Aber auch hier gibt es einsame Menschen. Jeden Abend kommen wir auch bei einem kleinen Häuschen vorbei und gleichgültig an welchem Tag und zu welcher Zeit, immer sehen wir hinter dem Fenster im Erdgeschoss  einen sehr alten Mann in einen Fernseher starren - völlig unbewegt und ohne Emotion und immer alleine. Da bin ich einmal stehen geblieben und hab ganz fest und laut hinein gebellt. Nur ein einziges Mal, einen einzigen Laut.  Der alte Mann hat schnell den Kopf zu uns gedreht - und hat gelächelt. Es geht so einfach.

Einen schönen Sonntgag an Euch alle! 

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