Junior ist liebeskrank

 Hallo, Ihr Lieben, schön dass Ihr auch heute wieder in meinen Blog schnuppert. Euch heute werde ich Euch wieder von meinen Erlebnissen in dieser Woche berichten - und auch diesmal waren sie - Ihr werdet es nicht glauben - einfach WAUWAUWAUUUU!!

Ich war viel unterwegs, einkaufen, wandern, hatte wunderbares Futter, sogar einen Knochen, schöne Begegnungen, viel Zeit mit meinen Zweibeinern. Aber vor allem hatte ich eine einzigartige Begegnung, die sich nie, nie, nie in meinem Leben wiederholen wird. Und das kam so!

Am Sonntag ging ich am Vormittag mit Herrli spazieren und lernte Willi kennen. Willi ist ein wunderschöner, dunkelbraun gelockter Pudel, unglaublich intelligent, mit feinem Verhalten und wir spielten so wunderbar miteinander. Nach einiger Zeit wurden wir von unseren Zweibeinern getrennt und wir mussten weitergehen.

Ich war richtig traurig, mit Willi  hätte ich mir vorstellen können, viel Zeit gemeinsam zu verbringen.

Herrli und ich gingen weiter durch den Wald und kamen schließlich zu einer kleinen Straße. Und plötzlich geschah es: Willi bog um die Ecke und wir liefen aufeinander zu - aber: DAS WAR NICHT WILLI!

Sah aus wie Willi, roch aber ganz anders. Und wie!!! Sie war so schön wie er, so intelligent wie er, mit einem wunderbaren Auftritt eine echte Erscheinung, aber sie roch unfassbar gut. Wir stürzten uns aufeinander und gaben uns viele kleine Bussis und schleckten, aber diese Liebe wurde jäh unterbrochen. „Das ist Beppi“, hörte ich ihre Zweibeinerin durch einen dichten, goldenen Nebel, „Beppi ist läufig“. 

Das hätte sie besser nicht gesagt, denn diese Worte wirkten wie Alarmsirenen auf meinen Zweibeiner.

Er zog mich weg, also er versuchte mich wegzuziehen, schaffte es immerhin, mich zu halten, während gleichzeitig Beppi mit ihrem Frauli würdevoll davontänzelte.

Lange standen wir so da und blickten den beiden nach. Er langsam schaffte es Herrli, mich mehr ziehend als gehend nach Hause zu bewegen.

Doch ich konnte ihren Duft nicht vergessen. Er war im Wohnzimmer, ich schnupperte ihn im Arbeitszimmer, er lag schwer im Schlafzimmer, umhüllte jedes einzelne Stück Futter und erfüllte meinen Schlafplatz.

 Ich konnte nicht schlafen. Dieser Duft schob mich langsam zur Wohnungstür und ließ mich Bellen. Mein Herrli schüttelte den Kopf und ging nochmals mit mir. Ich zog ihn zum Platz des Wunders der beiden Herzen, - aber sie war nicht mehr da. 

Mit hängendem Kopf trabte ich tieftraurig nach Hause.

Und sie waren noch immer da - ihr Duft, ihre Erinnerung. Nach Stunden ohne Schlaf ging ich wieder ins Schlafzimmer und griff zur Geheimwaffe: wenn ich als Welpe ganz dringend raus musste, bekam ich immer einen Schnackerl. Ich bemühte mich auch diesmal und es gelang. Die Zweibeiner wachten schließlich auf, wunderten sich, taumelten im Halbschlaf mit mir raus - aber wieder KEINE BEPPI.

Erst im Morgengrauen schlief ich ein.

Es folgten Tage, in denen sich dies alles wiederholte. Raus mit Hoffnung, zurück in Trauer, alles voller Duft. KEINE BEPPI.

Erst am Samstag ging der Herrli mit mir zur U-Bahn und wir fuhren zum Zug und wir fuhren an den See und wir gingen schwimmen.

Ich hüpfte in das Wasser und plötzlich spürte ich wieder Leben. Ich fühlte den Wind, sah den Sonnenuntergang, hörte am Ufer die Kinder und meine Zweibeiner. 

Und plötzlich fühlte ich mich wieder gesund. 

Ich kam zurück ans Ufer, schüttelte mich lange ab, und sah die Hunde und hinten, weit hinter den Bäumen, kam ein kleiner weißer Pudel. 

Und alles war wieder gut.

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