Juniors erster Tag an der Universität
Hallo, liebe Leute, schön, dass Ihr auch heute wieder in meinen Blog schnuppert, den mir mein Herrli jeden Sonntag zur Verfügung stellt und nach meinem Diktat auch abtippt (wegen meiner, für die kleinen Tasten zu großen Pfoten).
An dieser Stelle erzähle ich Euch stets von meinen Abenteuern im Lauf der vergangenen Woche. Da ist immer viel los. Ich berichte von meinen Erlebnissen, meinen Ausflügen, ungewöhnlichen Begegnungen und was mich so beschäftigt. Und das ist ziemlich viel!
Auch in dieser Woche war ganz viel los, zu viel für den Platz hier. Daher möchte ich mich auf einen Höhepunkt konzentrieren: meinen ersten Tag an der Uni.
Ja, Ihr habt richtig gelesen: ich bin an die Uni gegangen. Und das ging so: es war glaub ich der Donnerstag, es war recht warm und der Herrli und ich sind am Nachmittag (das Studentenleben ist schön!) zuerst mit dem 60er, dann mit der U6 und dann mit dem 41er gefahren und noch ein schönes Stück gegangen. Plötzlich sind wir vor einem wunderschönen alten Gebäude gestanden. Auf dem stand geschrieben:“Universität für Bodenkultur“. Jaaaa, endlich war es so weit, ich war an der Uni!
Wir gingen hinein, ich bekam vom Herrli einen guten Schluck Wasser und…. es geschah nichts. Wir warteten: es geschah weiterhin nichts. Menschen gingen an uns vorbei, der Herrli fragte, aber niemand wusste etwas von der Vorlesung „Klimakommunikation“. Wir warteten weiter und weiter und nichts geschah.
Doch plötzlich läutete das Handy vom Herrli und jemand sagte uns, wir wären im falschen Gebäude. Wir wurden geholt, eilten in das Nachbargebäude, durch einen wunderbar riechenden Garten mit vielen kleinen Pflanzen zum Lehrsaal, in dem die Studentinnen und Studenten schon warteten.
Und gleich ging es los, der Herrli sprach von Klimakommunikation und sprach und sprach und niemand hörte ihm zu. Denn alle schauten auf mich. Ich ging langsam von Reihe zu Reihe, beschnupperte jeden einzelnen Studenten und legte mich schließlich zur Eingangstür, um Herrlis Worten zu lauschen.
Die Studentinnen und Studenten sahen dies als Signal, drehten ihre Köpfe weg von mir und richteten ihre Aufmerksamkeit nun ebenfalls auf den Herrli. Und der sprach und sprach und sprach.
Ich wurde schon etwas schläfrig, als plötzlich die Tür hinter mir geöffnet wurde und ein Nachzügler eintreten wollte. Schreckensbleich sah er mich an und schloss in eiligem Tempo die Tür wieder von außen.
Ohhh, der war offensichtlich beeindruckt von meiner stattlichen Größe. Ein paar Momente danach öffnete er die Tür nochmals - einen Spalt weit, Herrli hieß ihn willkommen und schnell huschte er in die letzte Reihe des Lehrsaals.
Er dachte wohl, er wäre mir entkommen.
Aber weit gefehlt: ich folgte ihm auf jedem Schritt und legte mich hin zu ihm, denn nur Gewöhnung lässt Ängste abbauen. Es funktionierte! Nur kurze Zeit später begann er mich zu streicheln und gemeinsam schauten wir auf Herrli. Und der sprach und sprach noch immer.
Dann plötzlich - ich war schon recht erschöpft und die Augenlider waren immer schwerer geworden (Studentenleben ist doch nicht so einfach), stoppte der Herrli und die Kollegen Studenten waren dran. Und sie fragen den Herrli tausend Fragen und es wurde lustig und interessant.
Dann plötzlich war die Vorlesung zu Ende, viele kamen noch zum Herrli, um mit ihm zu sprechen. Aber noch mehr kamen zu mir, um sich zu verabschieden und ich tröstete alle und sagte:“Bis bald!“
Denn eines weiß ich: der Beruf des Studenten kommt bei meiner Berufswahl nun in die engere Wahl, gleichauf mit Straßenbahnfahrer, Lokomotivführer und Hundekeksiproduzent.
Dann gingen wir nach Hause, Studenten begleiteten uns ein Stück. Zuerst durch einen wunderschönen Park und dann zur Straßenbahnlinie. Wieder stiegen wir um und noch einmal um und schon waren wir wieder in unserem 60er. Und welche Freude: zwei wunderschöne Hundedamen gesellten sich (mit ihren Fraulis) zu uns, wir hatten ganz wenig Platz und das war die schönste Straßenbahnfahrt meines ganzen Lebens.
Genießt den Sonntag, es kann Euer schönster Sonntag werden!