Juniors Schlundgeschichten
Hallo, meine Lieben, schön, dass ihr wieder in meinen Blog, den mir mein Herrli jeden Sonnag zur Verfügung stellt, hereinschnuppert. Hier erzähle ich Euch von meinen Erlebnissen und Abenteuern, von meinem Glück und manchmal auch davon, was mich traurig macht. So wie das Leben eben ist, bei Vierbeinern wie bei Zweibeinern.
Den heutigen Titel hat der Herrli ausgesucht - er tippt ja meine Geschichten ab, weil meine Pfoten zu groß sind für die kleinen Tasten des ipad.
Und dieser Titel ist natürlich eine große Geschichte. Ihr seht am Foto meine wunderbaren Zähne (die hätten andere auch gern, gell!) und die verwende ich natürlich zum Beißen - aber nie Lebewesen, dafür aber mit großer Leidenschaft, sehr oft und sehr viel zum Essen, oder Fressen wie wir sagen.
Und Geschmäcker sind sehr vielfältig, bei Euch und bei uns.
Manches eint uns ja ganz gewaltig: wie großartig duftet (und schmeckt!!) der Parmesan. Für Herrlis Gemüse kann ich mich auch erwärmen, aber nicht so ganz wie er. Was ich gerne habe, sind Karotten und Stangensellerie. Das Obst, das der Herrli so mag, kann ich schon mehr leiden - zum Beispiel seine Äpfel, die sind großartig.
Der Toni wiederum, unser alter Kater, hat den Geschmack eines Italieners. Ich glaube ja, er hat in einem seiner Vorleben dort gelebt. Immer wenn zuhause italienisches Futter gekocht wird (oder was Antonio dafür hält), sitzt er ganz aufgeregt bei Tisch und schnuppert und schnuppert und manchmal versucht er auch zuzugreifen. Oh, da wird der Herrli aber grantig!
Was beruhigend ist: Rotwein trinkt er noch keinen, also der Toni.
Der Duft des italienischen Essen ist wirklich aufregend. Ich bin ja nicht so ein Feinspitz wie der Toni. Aber ich liebe fast jede Art von Futter.
Da fällt mir soviel ein, was ich gerne verschlinge - und schon beim daran Denken fließt mir das Wasser im Maul zusammen: bestimmte Gräser etwa. Also wenn mir ein wenig übel ist (siehe unten) reiße ich mir ganz bestimmte Gräser ab, die mir und meinem Magen gut tun.
Dann gibts auch bestimmte Wurzeln von Gräsern, die ich liebe. Der Herrli war anfangs entsetzt, wenn ich ein Büschel ausgerissen habe, um an diese Wurzeln ranzukommen, aber jetzt versteht er mich.
Was ich sonst noch verschlinge: manchmal Erde, oft zerbeiße ich kleine Holzstückchen, kleine Würmer und Käfer, Papier mit Spuren von Menschenfutter und vor allem aber und in viiiieeel zu kleinen Mengen: Hundefutter, Hundefutter, Hundefutter und Knochen und Katzenfutter und viel Hundefutter.
Das schlinge ich in einem Rekordtempo in mich. Gerne dazu ein paar Stücken von der Karotte und ein Löffelchen vom Joghurt. Das ist das Kaisermenü!!!!!
So weit so gut. Selten, ganz selten haben wir aber auch einen Konflikt bzgl Futter und Genuss.
So geschehen am Mittwoch dieser Woche. Wir waren wie jetzt immer sehr früh unterwegs - wir machen jetzt häufig kleine Übungen am Morgen und da ist es gut, wenn wir noch ungestört sind. Ich liebe das sehr, es gibt ja auch immer kleine Keksis als Belohnung.
Und dann sind am besagten Sonntag aus der Sicht des Herrli zwei Unglücke gleichzeitig passiert. Gleichzeitig (!) erreichte mich eine ferne, aber umso intensivere Duftschwade und wurde ich von der Leine genommen.
Da konnte ich mich einfach nicht mehr halten, das macht etwas mit mir. Tut mir ja im Nachhinein eh leid, aber ich kann in so einer Situation einfach nicht anders. Kurz: ich bin im gestreckten Galopp durch den Wald und zwar in Weltrekordtempo und hin zu einem kleinen braunen Etwas, das, so behauptet der Herrli, Euch Menschen gar nicht schmeckt, ja sogar sehr ekelt.
Ich Bruchteilen von Bruchteilen einer Sekunde war es verschlungen und brav war ich wieder zurück.
Natürlich hat das Etwas etwas stark riechende Spuren hinterlassen. Der Herrli war erzürnt und ist mit mir nach Hause gegangen und da wartete auch schon der Gartenschlauch.
Naja, zumindest haben wir nun sehr klar und deutlich wieder einmal festgestellt, dass wir hier zu keiner Einigung kommen.
Aber sonst? Alles gut.
Fressen ist ja doch das schönste im Leben!
Also natürlich gleichauf mit läufigen Hündinnen, mit Gekrault werden, mit Kuscheln auf der Sofa, mit Spazierengehen, mit den Katzen, mit den Menschen, mit allen Vierbeinern, mit Champions League im Fernsehen, mit Wiener Wasser, mit allen meinen 20 (oder 21? Puppis, mit Schwimmen, mit dem Sandstrand, mit Zugfahren, mit meinen Zweibeinern.
Aber Fressen ist schon sehr sehr besonders.
Ich hoffe Ihr habt auch soviel Freude am Leben wie ich und noch dazu einen schönen Sonntag!
Genießt ihn!!