Meine Lesungen in Norddeutschland
Das waren sie auch schon wieder, die drei Lesungen im Umland von Hamburg, in Buxtehude, Winsen und zuletzt in Buchholz - jeweils Städte mit 30.000 bis 40.000 Einwohner.
Und toll war es.
Manche von Euch haben mich gefragt, ob ich hier darstellen kann, was die Unterschiede zu den Diskussionen in Österreich sind, wie es der Klimaschutzbewegung in Deutschland geht. Mache ich sehr gerne.
Zuerst einmal zu den Veranstalter:innen: meist waren die Lesungen eine Kooperation des lokalen Klimanetzwerkes mit Städten und Stadtwerken. Das schafft eine gewissen Stärke und mit Ausnahme von Buxtehude, wo der Besuch etwas geringer war auch eine gute Auslastung der Veranstaltungssäle, obwohl ich in Deutschland nur wenigen Spezialist:innen bekannt bin. Aber Medien haben in der Verankündigung beschrieben:“Die Ermutigung aus Österreich“. Und gerade jetzt braucht es diese Ermutigung besonders dringend. Das ist von der ersten bis zur letzten Minute sehr deutlich spürbar. Viele übernehmen die Hoffnung, einige wenige wehren sich in ihrem Inneren gegen die Ermutigung, lassen sich im Lauf des Abends aber auch überzeugen.
Zur Stimmung bei den Lesungen: sie war genauso gut wie bei den vielen Lesungen in Österreich. Manche hatten das Buch schon gelesen, überall lief der Buchverkauf ganz gut, spürbar war die Sehnsucht nach guten Nachrichten und die Verunsicherung, die aktuell, wie in Österreich nach der Schiebung der politischen Themen weg vom Klimaschutz und dem Ausscheiden der Grünen als Klimaschutzpartei aus beiden Regierungen vorhanden ist. Und daher war es vielen wichtig, meine Herangehensweisen, die Zukunftsprojektionen, die vielen unbekannten Erfolge, die positiven Kipppunkte und ganz stark auch die Bedeutung der Darstellung der Klimawende kennenzulernen.
Und ich habe den sicheren Eindruck, dass diese Impulse Auswirkungen haben. Denn bei allen Veranstaltungen wurde sehr ernsthaft und präzis über die Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert, wurden teilweise auch direkte Ideen für die Verwirklichung in der Stadt entwickelt. Sehr schöne Projekte, die da im Entstehen sind.
Und immer wieder die Fragen: wie holen wir die Jungen zurück zum Thema, wie bringen wir Parteien über die Grünen hinaus dazu, Klimaschutzparteien zu werden, wie können wir es verhindern, dass sich Resignation breit macht.
Diese Themen habe ich daher immer stärker in das Zentrum der Lesungen gerückt. Wie stark das arbeitet, zeigen die vielen Mails Stunden und Tage nach den Veranstaltungen, die bei mir einlangen - mit Detailfragen, Nachfragen, Ideen.
Das ist wunderbar, darüber freue ich mich. Und vielleicht beginnen diese Themen auch jenseits von Norddeutschland in anderen Teilen Deutschlands zu greifen. Darüber würde ich mich besonders freuen, da nehme ich lange Reisen gerne in Kauf.
Ja, das waren drei sehr erfolgreiche Tage, liebevoll geplant und betreut von der Stadtverwaltung in Buchholz. Und das waren die Lesungen 76,77 und 78. Weiter geht es heute via Odense nach Kopenhagen - dem Paradies der Radfahrer:innen und Fußgänger:innen. Darauf freue ich mich schon.
Und am Sonntag Abend kehre ich nach Wien zurück, denn am Montag wartet bereits Fürstenfeld, am Dienstag Vöcklabruck.
Weiter geht die schöne Lesereise, die mir viel Freude macht.