So schön war Weihnachten

 Hallo, Ihr Lieben, schön, dass Ihr heute wieder in meinen Blog schnuppert, den mir mein Herrli jeden Sonntag zur Verfügung stellt und nach meinem Diktat auch tippt (Ihr wisst schon, wegen meiner großen Pfoten kann ich die Tasten des ipad nicht gut treffen).

Und was soll ich sagen: das war eine wundervolle Woche, es waren die Tage meiner ersten Weihnachten, die ich als großer Hund und damit bewusst erleben konnte.

Alles begann so: zuerst fuhren wir mit dem Zug an den Attersee zum Papa von der Frauli und auch ihre Schwestern waren da und deren Männer und Kinder. Und ich mittendrin.

Am Bahnhof wartete bereits die erste Überraschung: alle haben uns abgeholt und ich bin gesprungen vor lauter Freude.

Frauli hat mich schon hundert Meter vor dem Haus von der Leine gelassen und ich bin im gestreckten Galopp über die Wiese gerast und hinein ins Haus und in unser Zimmer. 

Und dann begann gleich der wichtigste Sport dieser wundervollen Tage: ich wurde von den Kindern gekrault. Wie war das schön! Meist drehte ich mich dann auf den Rücken und hab die Streicheleinheiten genossen. Je schöner es ist, desto stärker zeige ich meine Zähne, so schaut mein Lachen aus. Es war so wunderbar. Ich liebe die drei Kinder und sie lieben mich.

Dazwischen haben wir viel erlebt, haben Wanderungen gemacht, ich beobachtete die Kinder bei ihren Spielen und bald ging’s wieder ans Kraulen.

Und dann ist es ernst geworden, der Weihnachtsabend hat begonnen. Es wurde dunkel und es gab eine Jause (für die Menschen) und Futter (für mich).

Dann wurde vom Jüngsten der Kinder etwas vorgelesen und alle haben andächtig zugehört (ich auch). Und dann haben alle sogar zu singen begonnen (ich nicht).

Und endlich, endlich wurde die Tür in die Stuben geöffnet und ich war natürlich der erste, der durchstürmte, den Weihnachtsbaum blitzschnell umkreiste und zielsicher mein Geschenk schnappte und mit diesem zu spielen begann. Es war ein schwarzweißer sehr harter Ball mit einem kurzen Seil an beiden Enden (wie formuliert man das bei einem Ball??). Und noch ein Geschenk war für mich dabei: ein neues Geschirr, gut gepolstert und in einem schicken Rot behalten. Gleich habe ich das anprobiert und der Herrli war den Rest des Abends damit beschäftigt, das Geschirr anzupassen, sodaß es nun gut passt.

Dann legte ich mich mit meinem Ball zwischen die Kinder, die auch mit ihren Geschenken spielten. Welch schöner Abend. Und plötzlich hörte ich Frauli rufen:“Ich glaub, der Junie ist krank, er liegt schon die ganze Zeit regungslos am Boden“. Aber niemand brauchte sich zu sorgen, ich war bloß nach der ganzen anstrengenden Aufregung tief eingeschlafen und schlief sogar weiter, als die Menschen am großen Tisch zu essen begannen. Ich schleppte mich mit letzter Kraft unter den Tisch, legte mich dort nieder und schlief bereits wieder ein, bevor ich noch mit meinem ganzen Körper am Boden angekommen war.

Und ich schlief und träumte von allen Ereignissen, vom Baum, den ich nicht markieren durfte, den Glaskugeln, auf die ich achten musste, natürlich von meinem Geschenk und den vielen Nachrichten, die ich auf den Wanderungen lesen konnte, die vielen Hunde, die ich kennenlernte und vor allem die sechs Hände der Kinder, die mich streichelten und kraulten. Das war ein erschöpfter und wunderbarer Schlaf, eine Pfote legte ich auf die Füße von Frauli, eine zum Herrli.

Am nächsten Tag wanderten wir wieder zum Bahnhof und die Reise ging zurück nach Wien - die Katzen haben bereits gewartet, auch zuhause ist es wunderschön.

Bis wir in der vergangenen Nacht wie immer unsere Schlussrunde gegen 23 Uhr gingen und plötzlich aus dem Nichts eine verfrühte Silvesterrakete schoß und ziemlich flach geflogen kam und in unserer Nähe explodierte.

Ich bin fürchterlich erschrocken und in Panik geraten. Den ganzen Heimweg habe ich nach oben gestarrt, ob wieder so eine Katastrophe geflogen kommt.

Leute, was soll denn das? Wisst Ihr nicht, dass wir Tiere nicht nur viel besser riechen können als ihr, sondern auch deutlich besser hören? So wie mich erschreckt Ihr die Igel, den Fuchs, den Dachs, die vielen Katzen, die in der Nacht unterwegs sind. Muss das tagelang vor Silvester sein? Muss es im dichtverbauten Wohngebiet sein? Muss es überhaupt sein? Warum nehmt Ihr keine Rücksicht auf uns?

Also, wenn es nach mir gehen würde, könnten wir gerne Silvester gegen ein zweites Mal Weihnachten eintauschen.

Für uns Tiere würde das mehr Frieden und Freude und weniger Lärm und Panik bedeuten (und mehr Geschenke).

Aber das ist wohl ein Wunsch ans Christkind, wie Ihre Menschen sagt.

Von meinen Erlebnissen zum Jahreswechsel berichte ich Euch nächsten Sonntag. Bis dahin eine wunderbare Woche mit möglichst wenig Knallerei wünscht Euch 

Euer

Junie vulgo Junior


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