Aus dem Leben des Junior - wie der Junior zum Katzenflüsterer wurde

 Hallo, meine Lieben, schön, dass Ihr heute wieder dabei seid und in meinen Blog schnuppert, den mir mein Herrli jeden Sonntag zur Verfügung stellt. Und wieder berichte ich von einer spannenden Woche und wieder von einer Besonderheit in meinem Leben - von meinem Zusammenleben mit den Katzen, meinen besten Freunden.

Am Anfang war es ja nicht so einfach: da hab ich gedacht, die Katzen wären ähnlich wie meine Brüder und Schwestern in der Wurfkiste Spielgefährten. Aber das waren sie nicht, denn sie hatten eine andere Sprache und ein ganz anderes Verhalten.

Langsam habe ich jedoch gelernt, ihre Eigenheiten zu übersetzen. Dass sie etwa ganz schlecht drauf sind, wenn sie ihren Schweif bewegen, während dies für mich ein Ausdruck der Freude ist. Dass sie ganz glücklich sind, wenn sie schnurren, während ich ärgerlich bin, wenn ich knurre (falls ich das jemals mache).

Und vor allem: sie wollten Vorsicht und Zärtlichkeit beim Spiel und bei den Bewegungen.

Das zu lernen, war für mich mit Schmerzen verbunden, denn - man glaubt es kaum - diese kleinen Vierpfoter können ganz schön hart zuschlagen und mit ihren Krallen schlimme Verletzungen verursachen. Meine Delle am Kopf, die schon wieder scön verheilt, zeigt das deutlich.

Und so habe ich gelernt und heute sind wir die besten, die allerbesten Freunde.

Ich weiß, wenn ic etwas will, muss ich mich vorsichtig zu ihnen begeben, langsam und leise den Kopf zu ihnen legen - und dann kann es gut sein, dass sie zu Knurren beginnen, nein, zu schnurren und plötzlich hebt sich ihr Kopf und sie geben mir ganz viele Bussis auf meinen Kopf. Mein Gott, wie ist das schön!

Und wenn sie es nicht tun, darf ich nicht auszucken, weil sonst sie auszucken.

Ich habe also viel gelernt und bin oft auch der Übersetzer der Wünsche der Katzen bei Frauli und Herrli. ZB wenn die Katzen in der Morgendämmerung nach Hause kommen und nicht ins Schlafzimmer können (dieses Privileg habe ich) und Hunger haben, wecke ich Herrli und Frauli auf und tue so, als müsste ich ganz dringend raus in die Nacht, um mein Gschäftl zu erledigen. Aber schon am Weg ins Wohnzimmer lege ich mich müde wieder nieder und schlafe weiter. Hauptsache, die Katzen kriegen jetzt ihr Futter.

Oder jüngst in dieser Woche, als Jeanny Schmerzen hatte und liegen wollte. Herrli wusste das nicht und wollte sie mit hinunter in den Garten mitnehmen, so wie dies jeden Tag passiert. Er kannte den Zustand der Jeanny nicht. Also bin ich ihm so lange rauf gesprungen, bis er die Katze fallen hat lassen und die sich einen guten Platz zum Weiterschlafen suchen konnte.

Umgekehrt ist auch schon passiert, dass ich mich nicht so wohl gefühlt habe und ein bisschen angeschlagen war. Da sind dann die Katzen durch den Garten geschlichen, um mich bei unserer Abendrunde zu begleiten.

Ich liebe es auch sehr, wenn die Katzen in ihrem Futterraum naschen. Da warte ich dann schon vor der Tür und sobald sie heraus kommen, geb ich ihnen soviele Bussis, bis ich alle Essensreste von ihrem Kopf geschleckt habe. Wer das Brösel nicht ehrt ……, Ihr wisst schon!

Und wunderschön ist auch, wenn wir - der Toni, die Jeanny und ich - kuscheln. Da liegen wir beisammen und schlafen und berühren uns mit einer Pfote - oder sogar mit zwei. Das liebe ich auch sehr. Es gibt soviel Geborgenheit.

Wir fühlen ganz genau, wie es den anderen geht. Eine richtige kleine Herde halt. Und wir fühlen, wenn einer nach Hause kommt. Kommen etwa die Katzen, setze ich mich schon einige Minuten davor in Warteposition. Der Herrli ist dann immer so überrascht, dass wirklich einige wenige Minuten später eine der Katzen eintrifft. Umgekehrt wissen auch die Katzen, Minuten vor meiner Ankunft, dass ich kommen werde.

Aber das ist doch ganz klar! Oder etwa nicht?

Übrigens: in dieser Woche hatte ein weiteres besonderes Erlebnis. Es war der Mittwoch, der Herrli und ich sind zum Dommayer gegangen. Herrli hat mit einem sehr netten Mann gesprochen und es war eigentlich recht langweilig für mich. Bis sich endlich eine junge Frau mit ihrem Baby an den Nebentisch gesetzt hat. Und stellt Euch vor, das Baby ist langsam von der Sitzbank zu mir auf den Boden gekommen und wir haben gekuschelt. Vorsichtig habe ich dem Baby eine Pfote auf seinen Fuß gelegt. Rasch hat mich der kleine Mensch gestreichelt und ich hab ihm ein Bussi gegeben. Das Kind hat gelacht und sich gefreut. Ich hab ganz genau gewusst, was für die Kleine eine Freude ist. Und ganz langsam habe ich das auch gemacht. Sie ein bisschen mit der Schnauze gestupst, ganz vorsichtig. Meinen Kopf neben sie gelegt, bis sie mir die Hand auf den Kopf gelegt hat. Babys Mama hat immer gut aufgepasst und der Herrli auch. Hätten sie gar nicht müssen, denn das ist ein blindes Einvernehmen mit den Katzen und mit kleinen Kindern. 

Manchmal habe ich das Gefühl, viele erwachsenen Menschen könnt dies nicht spüren.

Aber ich bin mir ganz sicher: tiefes Einfühlungsvermögen, die unsichtbare Antenne füreinander kann man auch als Großer wieder erlernen.

Euch allen einen schönen Sonntag noch!

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