Juniors Lesung in Bad Ischl
Guten Morgen, Ihr Lieben!
Hier ist wieder Junior, der junge Retriever von Petra und Rudi. Einmal in der Woche berichte ich auf dieser Seite von meinen Abenteuern aus der Vorwoche.
Schön dass Ihr heute wieder hier herein schnuppert!
Also diesmal war die ganze Woche ganz schön aufregend. Der eindeutige Höhepunkt aber kam zu Schluss.
Und das kam so. Am Freitag Vormittag hat der Herrli wie so oft zu packen begonnen. Lesereise, das heißt viele Reisen. Und diesmal war es schon die 25.Veranstaltung! Da beobachte ich Ihn immer ganz genau beim Packen, denn ich kann davon ableiten, wohin die Reise geht. Diesmal hat er nicht zum Rucksack, sondern zum Trolli gekriffen - und das bedeutet „Übernachtung“ und meist auch „größere Distanz“.
Der Trolli ist daher nicht mein bester Freund.
Aber diesmal war alles anders, es ist etwas besonderes geschehen: erstmals hat der Herrli auch mein Futter eingepackt. Und das heißt, erstmals bin ich dabei, erstmals darf ich eine weite Reise zu einer Lesung machen und übernachten.
Und genauso kam es: wir gingen zur U4, fuhren nach Hütteldorf und stiegen dort nach dem obligaten Besuch beim „Ströck“ in die Westbahn und - hurra! - unsere langen Bänke waren frei und wir sind darauf sitzend bis Linz gefahren. Erstmals bin ich in Linz ausgestiegen und wir sind eine kleine Runde gegangen. Weiter ging es mit einem Regionalzug bis Bad Ischl.
Hier hat es ganz anders gerochen, wir wurden vom Martin abgeholt und sind ins Hotel gegangen und gleich weiter in die Stadt auf Wasser und Eiscafé.
Die Leute hier sind ganz anders gekleidet, freundlich und es gibt dort viele Bäume und Wiesen. Nach einem kurzen Nickerchen (von mir) am Balkon sind wir ins Pfarrheim gegangen. Gleich bin ich zu meiner heutigen Bühne gestürmt - geräumig und schön. Und so viele Sesseln im Publikum. Ob das wohl genug Leute kommen werden?
Die Tonprobe war etwas unangenehm für meine Ohren, aber was tut man nicht alles für die Kunst.
Und dann ist es los gegangen: der Martin, der hier Stadtrat ist, hat ein paar Worte gesprochen und uns beide (!) begrüßt. Dann kam der erste Applaus. Er war sehr laut, es waren ja auch alle Sessel besetzt. Ich finde das immer lustig, wenn alle Menschen sich zur Zustimmung gleichzeitig auf die Hände schlagen und auf diese Art Geräusche erzeugen - wir Hunde würden das nie machen, sondern singen und jaulen.
Das stell ich mir grad bei den Menschen vor - nein, passt schon so wie sie es machen.
Dann hat der Herrli gelesen und geredet und gelesen und geredet und nochmals geredet. Alle waren sehr aufmerksam und konzentriert. Dann kam der Applaus und es hat noch viele Fragen gegeben. Alle waren sehr freundlich zu uns. Ehrlich gesagt, habe ich auf der Bühne liegend viel gar nicht mitbekommen, weil ich geschlafen habe, als ich einen guten Platz, 2 bis 3 Meter neben dem Herrli auf der Bühne, gefunden habe.
Und dann kam ein langer Schlussapplaus und ich hab mich so wie der Herrli schön hingesetzt und in das Publikum geschaut und den Applaus genossen. Das war schön, die Verneigung, die der Herrli gemacht hat, darf ich beim nächsten Mal nicht vergessen. Und husch, dann sind wir von der Bühne gelaufen, haben mit einigen Leuten kurz gesprochen und ich dachte schon: Hurraaaa! Jetzt gehts raus!
Aber weit gefehlt: der Herrli hat sich zu einem Buchstapel gesetzt, viele Besucher:innen sind gekommen und der Herrli hat ihnen etwas in ihr neues Buch geschrieben.
Cool, aber für mich etwas fad.
Aber dann war es so weit, Herrli und ich gingen zur Traun, da gibt es eine kleine Wiese und ich konnte endlich….. mir die Pfoten vertreten. Ohh, das hat gut getan. So eine Lesung ist ganz schön anstrengend.
Mit einigen anderen sind wir nun noch auf ein Bier gegangen - eines trinkt der Herrli immer nach den Lesungen - und sehr bald nach Hause, also ins Hotel, hinauf auf Zimmer 225.
Und ich habe ganz tief geschlafen.
Am nächsten Morgen sind wir eine kleine Runde gegangen (beide barfuß) und dann hab ich Futter gekriegt und der Herrli ist irgendwohin zum Frühstück. Und ehrlich, da hab ich etwas Panik gekriegt (ganz alleine am Zimmer) und der Maulkorb hat das büßen müssen.
Da hab ich dann geschimpft bekommen, weil es gefährlich ist, wenn ich sowas schlucke.
Aber nun haben wir es uns gut gemacht und sind sehr weit die Traun flußaufwärts gewandert und wisst Ihr was, Bad Ischl und die Traun sind wunderschön. Ich habe Hunde getroffen, es hat wild gerochen und Tieren, die ich nicht kenne und nach vielen neuen Pflanzen und vor allem nach dem wilden Fluss. Viele freundliche Menschen sind uns begegnet und zwei haben gesagt:“Er war ja so brav gestern“ - und sie haben mich gemeint, Da war ich richtig stolz.
Dann Heimreise via Attnang Puchheim - dieser Bahnhof hat mir sehr gefallen und weiter wieder auf der langen Bank bis Wien, in die U4 und zu Fuß nach Hause.
Ich war hundemüde, aber es war so, so schön. Am Sonntag habe ich mich dann verschlafen und deswegen kommt mein Sonntagsblog heute verspätet. Aber was soll’s, auch wir Hunde sind keine Maschinen.
Habt einen guten Sonntag und genießt das Leben. Und nächsten Sonntag wartet auf Euch eine unglaubliche Geschichte, denn ich werde etwas unternehmen, das ihr nicht für möglich halten würdet.
Ihr könnt gespannt sein, seid am nächsten Sonntag wieder dabei.
Bis dahin alles Liebe! Genießt das Leben!
Euer Junie!
PS: seit dieser Woche bin ich bereits acht Monate alt!