Die Lesereise in vollen Zügen genießen

 Am Weg von Klagenfurt nach Lambach - durch die schöne Landschaft, im fast vollen Zug, italienische Musik im Ohr, Erinnerungen an gestern Abend in Klagenfurt, Vorbereitung auf heute Abend in Lambach.

Es sind sehr intensive Tage. Heute die 13.Lesung, die 10. in zehn Tagen. Montag in Schörfling war ein besonderer Höhepunkt: ein überfülltes Gasthaus (die FPÖ-Veranstaltung im Erdgeschoss war vergleichsweise unscheinbar), viele bekannte Gesichter, soviel Zustimmung und Junios erste Lesung. Beim Applaus war er etwas überrascht, beim Experiment mit der Wasserflasche auch, aber er hat das schon sehr ruhig und routiniert bestanden. Natürlich auch dank Petra an seiner Seite. Beim nächsten Versuch sind wir dann alleine. Das wird nochmals eine ganz andere Herausforderung.

Die Reise ging weiter in die Seestadt Aspern zur wunderbaren Buchhandlung Seeseiten - wieder volles Haus, wieder eine tolle Stimmung. Aber mittendrin merkte ich plötzlich, dass die Stimme zu kratzen beginnt. Und in der Nacht bin ich dann mit einer ordentlichen Erkältung aufgewacht, und die Stimme war weg.

Und dennoch ging der Weg nach Klagenfurt - mit reichlich Hindernissen im öffentlichen Verkehr - aber sowas kann passieren. Und bei Heyn in der Klagenfurter Innenstadt hat die Stimme irgendwie gehalten und ich konnte wieder eine gute Veranstaltung bestreiten. Sie machen eine großartige Arbeit, die Buchändlerinnen und Buchhändler. Und es wird immer schwieriger für sie. Denn die Papierpreise steigen, auch viele andere Kosten und die Bevölkerung ist beim Einkauf viel zurückhaltender als früher, die Umsätze gehen zurück. Erste Schließungen drohen, bis zu ein Drittel der Buchhandlungen ist ernsthaft gefährdet. Und damit drohen Arbeitsplätze verloren zu gehen, vor allem eine kulturelle Grundversorgung für viele Regionen und Gemeinden, wo der Buchladen ein Zentrum von Kultur, Bildung und Austausch ist.

Daher unterstütze ich die Buchhändler:innen in ihrer Forderung nach einer starken Verringerung der Besteuerung des Buches, wie dies in vielen Nachbarländern der Fall ist und wir dies auch während der Pandemie gemacht hatten.

Die nächsten Wochen sind die letzte Chance zu handeln - jetzt ist der Finanzminister dringend gefragt.

Ich breche auf aus Klagenfurt, wieder die Nacht in einem guten Bett in einem guten Hotel und doch Sehnsucht nach dem eigenen und den Liebsten. Erinnerungen am Bahnsteig2 am Bahnhof Klagenfurt, wie wir hier unseren Junior vor fünf Monaten abgeholt und nach Wien geholt haben. So schnell ist es gegangen.

Weiter geht die Reise über die Pyhrnstrecke vorbei ein beschneiten Berggipfeln nach Lambach, da sind wir heute um 19.30 zu Gast. Auch hier sehr engagierte Menschen, die die Veranstaltung vorbereiten und dann noch in der Nacht nach Wien und am Freitag Nachmittag weiter nach Eichgraben. Das waren dann elf Lesungen in elf Tagen, der Marathon. Mit sovielen schönen Eindrücken, Begegnungen und Erfahrungen. Trotz Erkältung genieße ich die Lesereise heuer so richtig. Und jeden Tag kommen neue Anfragen für Lesungen, nun sind wir bereits bei weit über 60. Dazu im nächsten Blog.

Und trotz aller Schönheiten und Freuden der Lesereise freue ich mich auch schon auf das Wochenende - nach elf Tagen Lesungen in Serie ist das Wochenende frei - fürs Schlafen im eigenen Bett, Spazieren und Spielen mit dem Junior, Kochen und zwei gemütliche Abende zu Dritt. Bevor es nach Stockerau und dann nach Vorarlberg geht. 

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