Paris zeigt wie es geht

 Die Parkgebühren von Paris - es ist ein auf den ersten Blick unspektakuläres Thema und dennoch beschäftigt es heute weltweit die Medien der Welt.

Seit Jahren geht die rotgrün Pariser Stadtregierung einen sehr konsequenten Weg hin zur Cool City: über hunderttausende Parkplätze wurden in Bäume und Grünflächen verwandelt, Durchzugsstrassen in Wohnstrassen rückgebaut, hunderte Schulstrassen mit Fahrverboten für Autos geschaffen, die Pariser Umfahrungsautobahn rückgebaut und das Tempo reduziert, der öffentliche Verkehr ausgebaut. Und nun als wichtiger nächster Schritt mit hohem Symbolgehalt die Verdreifachung der Parkgebühren für SUV-Autos. 54 Prozent der Stimmberechtigten sprachen sich gestern dafür aus, im Stadtzentrum von diesen Autos 18 Euro pro Stunde zu verlangen, in den umliegenden Bezirken 12 Euro. Bei vier Stunden Parkdauer macht dies bereits den stolzen Preis von 117 Euro im Zentrum, sechs Stunden werden bereits 225 Euro kosten. Und dies nicht von Oben verordnet, sondern von der Bevölkerung mehrheitlich beschlossen.

In einer Großstadt braucht es keine Groß-Autos, das ist der Grundgedanke des Vorschlages, der zur Abstimmung stand. Große Autos stoßen mehr Schadstoffe aus und verursachen mehr Unfälle. Aber natürlich ist es auch ein symbolischer Akt, der die Aufmerksamkeit für das Thema der Stadtregierung weiter schärft, das Leben in der Stadt wieder einen Schritt verbessert hin zur Stadt der Lebensqualität. Ein weiterer Schritt am Weg zur kühlen Stadt, den Paris bereits nach dem großen Hitzesommer Canicule im Jahr 2003 begonnen hat zu gehen. Damals waren innerhalb weniger Tage aufgrund der enormen Hitze 15.000 Menschen verstorben.

Es ist aber auch weltweites Symbol der Ermutigung. Seht her, was sich die trauen und es wird belohnt von der Bevölkerung. Möge Paris viele Nachahmer finden!

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