Neuer Tag - neue Chance!
Es dämmert bereits, wenn ich morgens um 6 mit dem Junior die erste kleine Runde drehe. Ein Moment, auf den ich mich wochenlang gefreut habe. Nach Wochen der Dunkelheit um diese Zeit.
Jetzt kurz nach 7 ist es bereits hell, draußen scheint die Sonne, sie scheint zwischen den Ästen ins Wohnzimmer. Am Baum turn ein Eichkätzchen und herinnen auf der Sofa schlafen die Tiere wieder.
Manchmal erzählen leise Töne von den Träumen des Hundes und der Katzen.
Für Jeanny und Toni endet die Nacht, für Junie beginnt der Tag.
Die letzte Woche des Februars beginnt, es riecht schon kleinwenig nach Frühling.
Ich freue mich auf die Zeit des Wachsens.
Dann werden viele Menschen auch wieder fröhlicher.
Bei meinen vielen Spaziergängen mit Junior, bei den vielen Fahrten mit den Öffis, bei den Diskussionen im Netz erlebe ich drei Gruppen von Menschen.
Da sind die Positiven, die hoffen, freundlich zueinander sind, sich und ihrer Mitwelt dadurch das Leben verbessern. Schön, dass sie sich wieder mehr zusammenschließen, die Demos für die Demokratie sind dabei wichtig.
Dann sind da die vielen Einsamen und Traurigen, Blick aufs Handy oder in den Boden oder in das Nichts. Kein Kontakt zur Umwelt, manche erschrecken förmlich, wenn man sie grüßt.
Und schließlich die Gruppe der Aggressiven, die Beleidiger. Sie treffe ich meist auf Facebook, wenn einer von ihnen ein Posting von mir teilt und damit zu ihnen weiterleitet. Viele aus dieser Gruppe können mit Menschen außerhalb ihrer Gruppe nicht mehr zivilisiert kommunizieren. Sätze voller Aggressivität, Beleidigungen und Rechtschreibfehler sind die Folge. Meist sind es ältere Männer, wenig Freunde (sogar auf FB), im FB-Foto ein Motorrad oder Auto statt oder mit dem Eigenporträt. Jede einzelne Lebensgeschichte wäre interessant. Wie wurden sie so? Warum brauchen sie diese Form der Gemeinschaft und den Hass auf andere?
Und wenn ich dann tiefer in ihre Seiten eintauche, merke ich, wie mit ihrer Verlorenheit gespielt wird, wie sie instrumentalisiert werden, wie sie aufgehetzt werden.
Wie kommen wir da raus? Wie können wir Begegnung stiften? Wie können wir uns gegenseitig stärken, uns Kraft geben?
#cooltobekind heißt ein Hashtag auf Instagram. Er ist Teil einer großen Bewegung, die uns vieles zeigt. In den 90er Jahren waren es einige wenige Millionen Menschen, die darauf verzichteten, Fleisch zu essen. Heute sprechen Expert:innen von 800 Millionen auf der ganzen Welt. Diese förmliche Explosion ging Hand in Hand mit einer völligen Veränderung des Auftretens: vom vorwurfsvollen missionarischen hin zu einer attraktiven Bewerbung durch unzählige Videos, die Veganismus und Vegetarismus trendig, modern, einfach und attraktiv präsentieren. Veganes Leben wird so immer interessanter für immer mehr Jugendliche und auch Ältere. Viele probieren die einfachen Rezepte und kippen in diese andere Lebens- und Ernährungsform.
Ein Rezept für das Leben: das eigene positive Leben leben, die attraktiven Seiten sichtbar machen, die Brücken zu anderen Gruppen offenhalten, Hände reichen, Solidarität leben und ermöglichen.
Sonne im Herzen behalten und sie leben. Den Weg zum Glück finden.
Jeder Tag ist eine neue Chance.