Juniors erste Liebe
Guten Morgen, Ihr Lieben, schön, dass Ihr wieder in meinen Blog herein schnuppert, den ich mir jeden Sonntag von meinem Herrli ausborge.
Diese Woche war wieder wunderschön, das Leben ist einfach bezaubernd. Das allerschönste dabei ist, dass es so viele großartige Lebewesen gibt.
Am Morgen sitze ich täglich beim Herrli auf der Terrasse und wir machen Übungen für seine Wirbelsäule. Ich konzentriere mich dabei ganz auf meine Freunde, die Vögel. Was die alles können! Singen und Fliegen - wow, das würde ich auch so gerne können. Daher schaue ich ihnen ganz lange zu, wie sie das machen. Zumindest das Singen möchte ich auch lernen! Meine ersten Versuche sind - naja, ausbaufähig, aber ich denke das schaffe ich.
Meine zweite große Liebe gehört aber natürlich den Hunden. Vor einer Woche hatte ich ja ein schlimmes Erlebnis, aber diese Woche war alles gut. Und gestern habe ich mich erstmals in meinem Leben so richtig verliebt. Also, sie heißt Chic und sie ist so schön: schwarze Locken am ganzen Körper (!!), weiße Flecken an den Pfoten (!), dunkelbraune Augen (!), wunderschöne weiße Zähne (!), sie ist fast so groß wie ich und riecht wundervoll (!!). Und spielen kann man mit ihr genial - manchmal ist sie oben und manchmal ich, wir tollen herum, passen aber gut auf, uns nicht zu verletzen. Wir sind eine Einheit. Chic hat wunderbare Ohren, einen schönen Schweif, sie ist ein Portugiesischer Wasserhund, sagt der Herrli, aber das ist mir einerlei, ich würde sie auch lieben, wenn sie kein teurer Hund wäre. Wisst Ihr, es geht um unsere Verbindung. Erstmals habe ich das Gefühl, mit einem anderen Hund zusammenzugehören.
Lange durften wir miteinander spielen. Aber dann mussten wir auseinandergehen. Das war so schwierig! Beide haben wir uns geweigert, wegzugehen. Chic hat sich immer wieder umgedreht zu mir und ich mich zu ihr. Und in der Nacht habe ich dann geträumt von ihr. Ihr werdet es nicht glauben: von unseren Abenteuern, von stundenlangen Spielen, gemeinsamem Kuscheln, vom Teilen des Futters, Wasserschlürfen und Schwimmen und - von unseren Hundebabys, die wie langhaarige Dalmatiner ausgesehen haben.
Ach!!!!
Aber Chic musste weggehen und das Leben ist weitergegangen und wir sind auf den Roten Berg gegangen und in der Hundezone haben wir viele liebe Hunde getroffen. Ich durfte stundenlang spielen, Einfach herrlich. Immer wieder musste ich dabei an Chic denken. Oft habe ich in der Ferne einen Hund gesehen, der neu dazukommen ist und einen Bruchteil einer Sekunde dachte ich:“Das ist sie! Da kommt sie!!“.
Dann waren wir im Kaffeehaus und als wir wieder zu Hause angekommen sind, haben meine besten Freunde schon gewartet: Jeanny und Toni! Es klingt vielleicht für manche verrückt - und als ich hier angekommen bin hatten wir ja auch noch ein eher schwieriges Verhältnis - aber nun haben wir uns wirklich sehr gern.
Am Morgen schon helfe ich den Katzen, die nächtens nicht bei uns im Schlafzimmer sind, sondern unterwegs. Wenn sie nach Hause kommen, wollen sie natürlich frisches Futter und daher wecke ich Frauli und Herrli auf, um den Katzen zu helfen.
In einem richtigen Rudel hält man zusammen!
Dann begrüße ich die beiden auf meine Art mit einer Kopfwäsche, die sie sehr geduldig ertragen. Danach sind sie ganz nass. Der Toni hat für mich eine eigene Sprache erfunden. Mit mir spricht er in einer viel höheren Tonlage als mit den anderen. Das ist schön!
Und am Abend kuscheln wir meist auf der Sofa. Manchmal kommt der Toni und legt sich ganz nah zu mir und schnurrt wie ein Traktor. Das liebe ich sosehr. Auch mit der Jeanny bin ich im Körperkontakt, meist berühren wir uns mit den Pfoten.
Das geht ein paar Stunden so und dann gehen die beiden in die Nacht hinaus und ich auf die letzte Nachtrunde und ins Schlafzimmer.
Vielleicht nehmen sie mich einmal mit? Beim Kuscheln erzählen sie mir immer, was sie alles erleben. Ihre Abenteuer klingen so spannend: da ist der Fuchs, der jede Nacht kommt und lustig schreit. Der tut wild, gefährlich ist er aber nur für die Mäuse. Den Dachs hingegen fürchten die Katzen, wenn er kommt, klettern sie auf die Bäume. Der Marder ist zwar viel kleiner, aber er ist auch gefährlich für meine Freunde. Und dann sind da noch die Mäuse, auf die Jeanny und Toni spezialisiert sind. Toni fängst viele, Jeanny auch manchmal, obwohl sie nur mehr einen einzigen Zahn hat!
Ich freue mich schon so sehr drauf, Chic wieder zu treffen. Aber meine besten Freunde sind mein Rudel: Toni, Jeanny, Frauli und Herrli.
Es ist schön zusammenzuhalten. Es ist wunderbar, dass wir zusammengehören.
Ich genieße jeden Tag. Und freue mich auf so viele Erlebnisse, die da kommen werden. Auf viele Hunde und Gerüche, auf den ersten Besuch am Attersee, von dem mir Frauli und Herrli schon viel erzählt haben, auf den ersten Schwimmversuch, auf die blühende Wiesen und die duftende Frühlingsluft, auf Futter und Leckerlis, auf schöne Träume und viel Schlaf, auf viele Kuschelabende zu fünft, auf die Besuche im 9., auf Abenteuer in der großen Stadt hier in Wien, auf ein Wiedersehen mit meiner Mama und meinen Geschwistern, auf meine schönen Träume und auf ein häufiges Wiedersehen mit Chic. Zumindest einmal noch, bitte!!!