Die neue Spitzenfunktion der Pamela Rendi-Wagner
Jetzt hat also Pamela Rendi-Wagner den Zuschlag erhalten für eine Top-Funktion in Europa. Formal wurde sie vom Verwaltungsrat der EU-Gesundheitsbehörde ECDC als neue Direktorin nominiert, jetzt bleibt als letzte Hürde nur mehr ein Hearing vor dem Europaparlament. Und wer Pam kennt, weiss, dass sie dieses bravourös bestehen wird.
Ich habe ihr gratuliert, da ich weiß, dass sie hervorragend qualifiziert ist. Im übrigen hat auf diese Gratulation neben ätzenden Kommentaren einiger Hetzer hunderte positive Reaktionen gegeben.
Zehn Jahre arbeitete Pam im Bereich Tropenmedizin und Infektionskrankheiten und im Gesundheitsministerium war sie von 2011 bis 2017 Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit. Im Ministerium wird ihre damalige Arbeit sehr gelobt, während dieser Zeit war sie auch im Verwaltungsrat von ECDC tätig.
Dann ist sie in die Politik gewechselt, hat schließlich die Führung der SPÖ übernommen und ich hab sie gut kennengelernt - und schätzen gelernt - während der Pandemie. Und was dabei an Kooperation zwischen den Parteien notwendig war, hat mit Pam immer besonders gut funktioniert. Weil sie eben kompetent ist und in der Krise die Anliegen der Pandemiebekämpfung vor die Parteiinteressen gestellt hat. Und genau das war notwendig, andere haben dies nicht geschafft.
Ich freue mich auch sehr über diese Nominierung, weil damit ECDC stärker werden wird - und genau das ist eine meine Erkenntnisse aus meiner Aufarbeitung der Pandemie: es braucht bei grenzüberschreitenden Gesundheitskrisen mehr Europa.
Und drittens zeigt die Nominierung, dass es einige Politiker doch schaffen, nach der Politik einen guten Weg in ein selbständiges Leben zu gehen.
Pam ist nun eine davon. Das ist gut. Für das Image der Politik und die Bereitschaft von Politikern aus Ämtern auch wieder auszuscheiden. Eine Ermutigung für alle. Das ist aber auch für Pam ganz persönlich sehr gut. Und das freut mich am meisten.