Weltklimakonferenz gehört total reformiert
Die Weltklimakonferenz in Dubai droht zu einem Desaster zu werden. 70.000 Menschen vor Ort zeigen, wie groß das Interesse und der Wunsch nach Erfolgen ist, aber die Strukturen gehören verändert, damit es diese Erfolge auch gibt: es braucht endlich Entscheidungsmodalitäten, die Entscheidungen ermöglichen. Einstimmigkeit verhindert dies, daher braucht es einen Übergang zu qualifizierte Mehrheiten, um Dynamik und Entscheidungen zu erzeugen.
Zweitens braucht es den Mut, Firmen und Institutionen (damit sind natürlich nicht Staaten gemeint) aus den COP auszuschließen, die nicht das Klima, sondern ihre Profite im fossilen Bereich vorrangig schützen wollen (dafür gibt es Vorschläge). Und schon gar nicht sollte der Vorsitz einer COP an einen Leugner der Verantwortung der Verbrennung fossiler Energie für die entstanden Klimakrise vergeben werden.
Drittens braucht es Konzentration auf die wichtigen Fragen, vor allem auf einen Zeitplan für den verbindlichen weltweiten Ausstieg aus Fossiler Energie. Und Viertens braucht es endlich den Mut, dort Versagen sichtbar zu machen, wo Verhandlungen zu keinen ausreichenden Ergebnisse führen. Dass diese COP etwa einen 200-Millionen-Dollar-Entschädigungsfonds für die Länder des Südens bejubelt, ist nur mehr traurig - da die wahren Kosten beim 1000-fachen liegen.
Wie dramatisch ist die Wirklichkeit? Nach der Delle durch Corona steigen die EMissionen heuer um 1,4 Prozent im Vergleich zu 2019, jene des internationalen Flug- und Schiffverkehrs um 11,9 Prozent.
Durch Konferenzen wie dieser wird sich nichts ändern, ganz im Gegenteil, der Frust wird weiter steigen - noch schneller als die Emissionen. Es braucht daher nach dieser COP einen Reformprozess, der rasch zu effizienten Klimakonferenzen und globalen Entscheidungsstrukturen führen muss.