Keine Blockaden mehr für Sonnenenergie

 Von 39 Parteien haben in einem Linzer Wohnprojekt 17 Wohnungseigentümer ein Balkonkraftwerk installiert und leisten so - übrigens wie ich selbst - einen kleinen, aber feinen Beitrag zur Klimawende. Möglicherweise nicht mehr lange. Denn drei andere Wohnungseigentümer haben nun geklagt. Das könnte dazu führen, dass die Anlagen wieder abgebaut werden müssen. Denn das Wohnungseigentumsgesetz sieht in Österreich kurioserweise Einstimmigkeit bei derartigen Veränderungen vor.

Das war auch in Deutschland so, wurde repariert, nun braucht es eine Mehrheit der betroffenen Wohnungseigentümer. Seither boomen Balkonkraftwerke. Zeit diese Rechtslage auch in Österreich rasch zu korrigieren.

Es ist typisch: lange Jahre hindurch wurde der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie wo immer es möglich ist, eingeschränkt. Durch limitierende Förderungen, durch fehlenden Ausbau der Netze und vieles andere mehr. Schritt für Schritt konnten im Lauf der Jahre diese Blockaden entfernt werden. Zuletzt durch die Veränderung der Förderungen weg von der Beschränkung und hin zum Streichen der Mehrwertsteuer. Das erleichtert vieles. Heute können 800.000 Haushalte mit Sonnenenergie versorgt werden. Noch viel mehr wäre möglich und wird möglich sein müssen. Dafür ist noch vieles zu tun: die Mehrstimmigkeit für Investitionen im Wohnungseigentumsgesetz und die Adaptierung des Stromnetzes, um allen Interessierten die Nutzung der Sonnenenergie zu ermöglichen.

Denn soviel Kritik an den Ergebnissen der COP von Dubai gerechtfertigt ist, so sehr bietet sie nun auch die Vorgabe für Weichenstellungen in den Nationalstaaten hin zur Erneuerbaren Energie in einer bisher unbekannten Intensität. Die nächsten Jahre müssen die entscheidende Wende bringen. Für die Energiesicherheit, für die Klimawende. Das Aufheben aller Blockaden muss dafür eine Selbstverständlichkeit sein.

Foto: Ludwig Eidenhammer

Beliebte Posts aus diesem Blog

Meine Schlüsse aus den RKI-Files

Juniors Welt

Ist der Junior krank?