Als der Junior beinahe einen Ball entführte
Hallo liebe Leute,
wie jeden Sonntag erzähle ich Euch heute von meinen Erlebnissen in dieser Woche. Schön dass Ihr wieder hereinschnüffelt.
Also losgegangen ist diese Woche schon am vergangenen Sonntag. Frauli und Herrli waren bei einem Konzert von Igor Levit und sie sind ein paar Stunden weg gewesen. Maria und Marie waren bei mir und das war sehr fein. Zum Schluss ist es mir zu lange geworden und ich war ganz schön durchgeknallt für einige Minuten. Sagt man, aber herrje, meine Energien müssen halt auch raus und es ist schon ganz fein, ein paar Runden im Highspeed durch die Wohnungen zu drehen.
Am Montag waren wir alle Zuhause - so ein schöner Tag.
Dienstag waren die beiden am Abend weg und ich war erstmals alleine zuhause. Uhhhh, das war ganz schön schwierig und schön aber auch zugleich, weil ich es super geschafft habe und die zwei hatten solche Freude mit mir.
Am Mittwoch war der Herrli bei mir und wir waren vor allem faul. Er hat bei seinem Kasterl herumgemacht und hat viel geschrieben, ich habe vor allem geschlafen. Und dann sind wir mehrfach eine Runde gegangen - sie sind jetzt größer, sie machen mir viel mehr Freude und ich darf dabei immer einige Zeit lang ohne Leine laufen. Das macht mir großen Spaß. Dann spielen wir mit Holzis und mitgebrachtem Spielzeug. Und oft kommen andere Hunde dazu. Am Heimweg hat mir der Herrli ein lustiges Lied vom Reinhard Mey vorgesungen, “Es gibt Tage, da wünsch ich, ich wär mein Hund”, das klingt lustig.
Am Mittwoch haben wir uns gewogen und Ihr werdet es nicht glauben, ich habe bereits 17,5 Kilo. Herrli hat heute schon das nächste Futter bestellt, denn ab Jahresbeginn werden die Pellets dann größer sein und ich bin am besten Weg zu einem richtig großen Hund. Und am Abend haben Herrli und ich Fußball geschaut. Das ist total lustig. Mir haben die vielen kleinen Menschen im Publikum und ihre Fahnen, mit denen sie mir gewunken haben, am besten gefallen. Dem Herrli das Spiel mit dem einen Ball. Ich hab mich dann direkt vor den Fernseher gesetzt und bin aber auch gleich eingeschlafen.Puuuhhh, Fußball ist ganz schön anstrengend. Aber am nächsten Tag habe ich mein Foto in der Zeitung bewundert. Herrli sagt, ich werde jetzt berühmt.
Am Donnerstag war der Herrli unterwegs und die Frauli war zuhause bei mir. Das hat richtig Spass gemacht.
Am Freitag habe ich dann mit den beiden einen großen Ausflug in die Wohnung der Frauli gemacht. Wir sind mit der Straßenbahn und dann weit mit der U-Bahn gefahren. Das war soooo aufregend. In ihrer Wohnung hat bereits eine Hundedecke auf mich gewartet und auch Keksis hat es gegeben. Da gibt es Spielzeug, das noch vom Agur da ist und ein bisschen gerochen habe ich ihn auch. Nach einiger Zeit bin ich mit dem Herrli wieder nach Hause gefahren. Wieder mit der U-Bahn ganz weit, wieder mit vielen Menschen, die wir getroffen haben und dann weiter mit der Straßenbahn.
Und als ich nach dem Schlafen am Abend wieder aufgewacht bin, sind Freunde von Herrli und Frauli auf Besuch kommen und sie hatten ihre Tochter dabei. Die ist so lieb und wir haben den ganzen Abend gespielt.
Am Samstag war das Wetter so schön und wir waren viel draußen. Und dann ist wieder etwas großartiges passiert. Unsere Lieblingsrunde führt an einem Wald und einem kleinen Fußballplatz vorbei. Ich durfte ohne Leine laufen. Und als ich so durch das hohe Gras schnüffelte, das hier noch steht, hab ich plötzlich etwas Unbekanntes gerochen und bald ist meine Schnauze darauf gestoßen. Mein Gott, was ist denn das, dachte ich mir, hab es beschnuppert und geschleckt. Es war rund und hat supergut gerochen. Plötzlich war der Herrli da und der hatte zumindest so eine Freude wie ich. „EIN BALLLLL!!“, hat er gerufen. Ein richtiger Fußball war es, der sich hierher verirrt hatte und den ich gefunden habe. Ein Fußball in leuchtender gelber Farbe. Der Herrli hatte damit zumindest so große Freude wie ich und wir haben lange gespielte. Er hat den Ball den Weg hinaus gestoßen mit seinem Fuß - das kann ich noch nicht so gut - und ich habe ihn gebracht. Irgendwann ist es mir gelungen, denn Ball richtig zu tragen und da ist der Herrli gekommen und hat gemeint, ich mache ihn kaputt. Aber nein, ich passe doch eh darauf auf. Dann hat der Herrli den Ball genommen und ihn über den Zaun in den Fußballplatz schießen wollen. Ich hab mir Sorgen gemacht, weil ich seinen ärztlichen Befund kenne. Es ist nichts passiert und der Ball ist auch nicht über den Zaun geflogen, sondern an diesem hängengeblieben und wieder über den Hügel herunter gerollt und ich hab ein bisschen nachgeholfen. War das eine Freude. Ich wollte den Ball natürlich mitnehmen. Hey, das wären doch super Matches in unserer Wohnung!
Deshalb haben wir ein bisschen gestritten. Ich biss in den Ball und lief einmal drauf los. Ich wollte den Ball entführen, der hätte es gut bei uns zuhause. Auch die Katzen würden bestimmt gerne Fußball mit mir spielen. Aber der Herrli hat irgendwas erzählt von Kindern, denen der Ball wohl gehört (mal ehrlich, glaubt ihr ihm das? Warum hätten die den Ball dann hier einfach liegen gelassen?) und mir versprochen, wir schauen morgen wieder nach, ob er noch da ist. Ok, auch gut, darauf freue ich mich schon sehr.
Beim weiteren Spazierengehen haben wir viele Hunde getroffen, die alle lieb sind. Darunter eine ganze Hundefamilie mit Mutter und Tochter und Sohn, aber die beiden waren hellbraun und der Sohn aber ganz schwarz. Wie gibts denn sowas?
Jetzt bin ich also schon 14 Wochen alt und 17,5 Kilo schwer. Jeden Tag gibts WhattsApp-Nachrichten meiner Geschwisterk. Wir haben ausgemacht, dass wir uns alle in den nächsten Monaten einmal treffen wollen. Das wird eine große Freude.
Das Leben hier in Wien ist wirklich schön. Es ist meine Lieblingsstadt. Gut ich kenne auch noch keine andere, aber schwer vorzustellen, dass es wo noch schöner sein kann. Ich treffe lauter liebe Menschen und Tiere.
Mit unseren Katzen bin ich schon eng befreundet. Auch wenn sie ein paar Dinge falsch machen. Sie schwänzeln, wenn sie sich ärgern und sie knurren, wenn sie sich freuen. Sowas verrücktes, müssen sie wohl von ihren Eltern falsch gelernt haben. Oder sie haben in der Katzenschule nicht gut aufgepasst. Aber sie sind sonst sehr lieb und wir geben uns oft viele Bussis. Ich schlecke dabei ihren Kopf so ab, dass dieser ganz nass ist. Ich weiß, dass sie das lieben, obwohl sie mich manchmal ganz überrascht ansehen. Und ich lerne auch das Haus, in dem wir wohnen, immer besser kennen. Gestern bin ich ausgebüchst und in den dritten Stock gelaufen. Der Herrli schnauft schon ziemlich, wenn er mich dann zurücktragen muss.
So jetzt ist es schon fast sieben Uhr. Jeanny kommt von ihrem Morgenspaziergang zurück, jetzt auch der Toni, der immer etwas später. Herrli und ich sind schon seit einer Stunde wieder da. Die Frauli hat sich verabschiedet, weil sie zu ihrem Papa an den See fährt. Bald darf ich einmal mitfahren und sicherlich auch in den See springen uns schwimmen. Das wird eine Freude!!
Ich leg mich nach unserer Runde immer ganz brav unter den Tisch im Esszimmer, Herrli macht sich sein Frühstück und dann bekomme ich meines. Und schnapp schnapp schnapp, ganz schnell habe ich es verschlungen. Dann beginne ich unterm Tisch mit den Puppies zu spielen und jetzt lege ich mich ins Schlafzimmer auf meine Decke, rolle mich zusammen und falle in den morgendlichen Tiefschlaf. Wenn ich in zwei Stunden wieder aufwachen werde nach tollen Träumen von unseren Abenteuern, gehen wir die erste große Runde. Und wer weiß, vielleicht führt sie wieder am schönsten Ort vorbei. Ihr wisst schon, der mit dem hohen Gras, in dem die Bälle wachsen. Ihr wisst schon, wo der gelbe Ball im hohen Gras liegt. Hoffentlich ist er noch da! Heissa, das wird wieder lustig.
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag. Hoffentlich findet Ihr auch einen Ball oder etwas ähnliches.
Wufffff!!