Energiewende - es ist noch viel zu tun

 Vor acht Monaten haben wir die Initiative „Neustart für ein krisensicheres Österreich“ gestartet. Wir, das sind Global2000, der WWF, das Klimavolksbegehren und Einzelpersonen wie ich. Im März, also vor einem halben Jahr, haben wir den Kanzler nach seiner diskussionswürdigen Rede an die Nation zum Gespräch aufgefordert (wie die Wissenschaft) und von ihm eine Zusage via „Krone“ erhalten. Seither Einladungen von unserer Seite, aber keine positive Antwort. Seit einem halben Jahr verweigert der Bundeskanzler der Republik also den NGOs und der Klima-Wissenschaft den Dialog über die existenzielle Zukunftsfrage.

Und das ist fatal, es schädigt auch unsere wirtschaftlichen Zukunftschancen. Österreich beschränkt sich damit selbst, indem es den größten Wirtschaftsmarkt der Welt nicht ausreichend nützt.

Wie entwickelt sich die Lage in Österreich selbst? Sechs von sieben notwendigen Maßnahmen, die wir in Neustart aufgezeigt haben, sind noch nicht umgesetzt, nur das Energieeffizienzgesetz ist bislang beschlossen. Noch immer werden das Wärmegesetz, der Bodenschutzvertrag, das Klimaschutzgesetz etc von der ÖVP blockiert. Das ist reinste Klientelpolitik, Schutz der Landeshauptleute und einer Lobbys.

Wie sieht die aktuelle Lage aus? Schauen wir uns dies am Beispiel Heizungen an. Christoph Dolna-Gruber (Folgen auf Twitter lohnt sich sehr), hat heute Morgen die Entwicklungen der Heizungen in Österreich in den letzten 20 Jahren gepostet. Dabei zeigen sich einerseits gute Trends bei Ölheizungen  (minus 42 Prozent) und hohe Zuwächse bei Holz (plus 25%), Fernwärme (plus 107%) und Wärmepumpen (plus 314%). In absoluten Zahlen jedoch schaut es nicht so erfreulich aus - sie zeigen, wieviel noch zu tun ist. Österreichs Haushalte werden noch von 521.000 Ölheizungen und  878.000 Gasheizungen betrieben. Zwar sind das die Zahlen aus dem Vorjahr, sie werden heuer bereits deutlich besser liegen, aber weit über eine Million Heizungen müssen erst umgerüstet werden - und auch ein Gutteil der Fernwärme muss erst Erneuerbar werden.

Es war klar, dass die Energiewende ein Marathonlauf wird, viele Fortschritte wurden in den letzten drei Jahren gemacht, aber es braucht die großen Gesetze noch in dieser Legislaturperiode. Dafür müssen und werden wir alle Druck machen.

Als nächstes am Mittwoch dieser Woche! Ausschweigen geht nicht.

Zum Schluss eine gute Nachricht: auch Los Angeles hat geschlossen, alle 6000 bestehenden Förderanlagen für Öl und Gas stillzulegen. Wer ist der nächste?


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