Besuch

 Gestern hatte ich einen bekannten österreichischen Wissenschaftler zu Besuch und wir saßen auf der Terrasse. Er - kein Biologe - stoppte plötzlich zu reden und sah wie ich zu einem wundervollen Vogel, einem Eichelhäher, wie er mir erklärte. Groß, braun, mit wunderschönen leuchtendblauen Flügelfedern.

Der schöne Vogel war 20 Meter entfernt und wir sprachen über ihn und die Natur. Offensichtlich bemerkte der Vogel dies und flüchtete nicht, sondern kam in Etappen immer näher. Zum Schluss saß er drei, vielleicht vier Meter von uns entfernt. Er betrachtete uns, wir ihn.

Was mochte wohl in diesem Tier vor sich gehen? Was geht in Menschen vor sich, die diese wundervolle Natur zerstören? Oder sich weigern, zerstörte Natur wieder zu reparieren?

Am Mittwoch kommender Woche wird im Europaparlament in Straßburg über die Natur-Reparatur-Verordnung entschieden, eigentlich nur darüber, ob das Europaparlament dazu mit Rat und Kommission in Verhandlungen tritt.

Und es wird arschknapp. Derzeit liegen eher die Verhinderer vorne, eine Allianz auf Rechtsextremen, Rechten und der Europäischen Volkspartei. Letztere ist dabei die große Enttäuschung, auch mit welchen Mitteln von Fake News sie derzeit argumentiert. Mieser Wahlkampf im Trump-Stil. In knapp einem Jahr finden die Wahlen zum Europaparlament statt. Wird jetzt schon die Natur am Altar dieses Wahlkampfes geopfert?

Und damit das Klima, denn die Natur-Reparatur hat das Hauptziel, wieder intakte CO2-Senken zu schaffen. ZB dort, wo über ein Jahrhundert die Feuchtgebiete wie Moore, Sümpfe, Feuchtwiesen zerstört wurden. 90 Prozent davon existieren nicht mehr. Schrittweise sollen Teile der Natur - und damit unserer Zukunft zurückgegeben werden.

Der kommende Mittwoch wird eine Weggabelung. Was sich wohl der Eichelhäher dazu denkt?



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