Erregung
Guten Morgen! Ein ruhiger, sonniger Morgen mit ganz leichtem, angenehmem Wind. Nach halbjähriger Prüfung kam die Uni Wien zum Erkenntnis, dass der Plagiatvorwurf, den ein selbsternannter Plagiatsjäger gegen Niki Popper erhoben hatte, nach den bisher vorliegenden Fakten unberechtigt ist. So viele Vorwürfe, so lange Zeit in der Ungewissheit, ein beschädigter Ruf. Was reitet jemanden, der in Serie derartige Vorwürfe macht? Die wichtige Sorge um das geistige Eigentum, um die Seriosität wissenschaftlicher Arbeit? Profilierungssucht? Ich weiß es nicht. Aber das Problem ist wie immer die Art der Kommunikation in manchen Medien, der Schuldspruch auf Zuruf.
Die Nachbarn über uns füttern Vögel und Eichkätzchen. Die einen holen sich dicke Walnüsse über den benachbarten Baum, die anderen fliegen kurz vorbei auf einen Happen. Ein wunderbares Schauspiel, besser als Netflix.
Und nun zum Allerwichtigsten: gestern hat das Europaparlament einen historischen Beschluss gefasst und das erste Lieferkettengesetz beschlossen. Zehn Jahre nach dem dramatischen Unfall in Bangladesch, bei dem über tausend Näher:innen gestorben sind, soll dadurch menschenverachtende Produktion, Kinderarbeit, ökologische Zerstörung unterbunden werden. Nach dem Vorbild Deutschlands mit dem ersten Gesetzesbeschluss nun eine europaweite Regelungen für das Einhalten von Schutzregelungen, dies muss in Zukunft von Unternehmen sichergestellt werden. Das ist ein riesiger Fortschritt, der auch andere Kontinente prägen wird.
Heute bin ich beim Jahreskongress der Psychotherpeut:innen zu Gast in Wien, darauf freue ich mich sehr. Eine besonders wichtige Berufsgruppe in Zeiten wie diesen. Es geht um Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen, um eine Gleichstellung mit physischen Krankheiten, um bessere Angebote, um einen optimierten Zugang mit den Ängsten aufgrund der aktuellen Krisen.
Und nächste Woche wieder einmal eine ganz kleine Reise zur 52.Lesung nach Wiener Neustadt. Auch darauf freue ich mich. Die Lesungen aus „Pandemia“ haben mich so lange und intensiv begleitet, langsam laufen sie aus. Noch drei und dann im August der Abschluss in Bad Schallerbach, bei mir zuhause.