Regen
Grad komme ich vom Einkaufen zurück. Eine Frau sieht mich in meiner Kapuzenjacke und jammert über das schlechte Wetter. Ich antworte Ihr:“Schlechtes Wetter ist gutes Wetter“. Sie stutzt ein wenig, lächelt und nickt:“Ja, die Natur braucht es so dringend.“ „Und wir Menschen“, füge ich hinzu.
Die Meldungen vom Wassermangel werden immer heftiger: vom Tibetischen Plateau bis Kalifornien, von Frankreich bis Spanien.
Die Speicher verlieren ihre Füllung, die Grundwasserpegel sinken stark, die Konkurrenz um das Wasser beginnt an vielen Orten bereits heftig zu werden. Gewalttägig wurden die Auseinandersetzungen um geplante Wasserspeicher der Landwirtschaft in Frankreich, heftig die Diskussionen um immer tiefere Brunnenbohrungen der Plantagenbesitzer in Kalifornien.
Wir graben uns das Wasser ab. Eine zentrale Auswirkung der vom Menschen gemachten Klimakrise.
Sorgsamer Umgang mit Wasser ist eine gute Antwort. Aber keine wirkliche Lösung. Jetzt geht es darum, die Klimakrise mit allen Mitteln und in Zusammenarbeit aller zu bremsen, um noch viel schlimmere Auswirkungen möglichst noch zu vermeiden.
Der IPCC schreibt, es geht noch, wir können noch rechtzeitig Veränderung bewirken.
Die kommenden Jahre sind die letzten, in denen wir Entscheidendes bewirken können. Wir sind also wirklich die letzte Generation.
Ich halte inne beim Schreiben dieser Zeilen. Höre die Regentropfen. Ein besonderer Klang. Der Klang des Lebens.