Erschöpfung
Heute begehen wir in Österreich den Erschöpfungtag, wir haben rechnerisch mit heutigem Tag jene Ressourcen verbraucht, die uns die Natur zur Verfügung stellt. Das restliche Jahr leben wir auf Kredit.
Heute Nacht habe ich einige Zeit lang den Mond bewundert. Beinahe schon voll war er. Und wenn man ihn einige Zeit hindurch betrachtet, werden bei mir nicht nur Erinnerungen an meine Kindheit wach („Guter Mond, du gehst so stille“, war mein erstes Klavierstück), sondern eine Form von Demut. Wie wundervoll ist diese Welt, wie groß das Geschenk, hier leben zu dürfen. Wie schön, innezuhalten. Und wie groß der Mist, den wir als Menschheit mittlerweile gebaut haben.
Wir glauben, wir führen ein Leben im Aufzug. Immer weiter nach oben, immer mehr, immer schneller. Das geht bei begrenzten Ressourcen von Mensch und Natur einfach nicht. Und mit dieser Mentalität des Zwangs zum Wachstum zerstören wir vieles und begehen Raubbau an der Natur und uns selbst. Wir leben um Kosten der nächsten Generationen.
Das spüren immer mehr Menschen, daraus müssen wir aber auch endlich Schlüsse ziehen. Für unsere Lebensweise, unser Wirtschaften, unser Miteinander mit Mensch und Natur. Unseren Umgang miteinander.