Die letzten Tage des Menschen
Irgendwann endet das Leben. Die letzten Stunden, Tage und Wochen können bestmöglich unterstützt werden oder sie enden besonders dramatisch. Die Errichtung etlicher Palliativstationen in ganz Österreich ist dabei ein ganz großer Fortschritt. Denn Zuhause gibt es oft nicht jene Möglichkeiten, die es braucht. Außerdem leben viele Menschen alleine. Und in Spitälern ist es für Sterbende auch nicht ideal in herkömmlichen Abteilungen, wie dies früher praktiziert wurde.
Palliativabteilungen bieten die Chance für ein menschenwürdiges Lebensende. Speziell geschulte Mitarbeiter:innen, professionelle Versorgung mit Schmerzmedikamenten, oft auch gute architektonische Lösungen.
Vor kurzem war ich einige Stunde in einer dieser Palliativabteilungen bei einer Betroffenen auf Besuch und war erstaunt über die Gestaltung. Viel Licht, helle Farben, Glastüren führen in ein kleines Gärtchen mit einem Tisch und zwei Sesseln. Der Zugang von außen ist möglich, nicht selten werden hier die Lieblingstiere gebracht zum Verabschieden. Ich finde das großartig und hab mich gleich anschließend bei den Mitarbeiter:innen, aber auch der zuständigen Politikerin bedankt.
Aber jetzt fehlen Mitarbeiter:innen im gesamten Gesundheitsbereich. Diese Entwicklung ist keine Überraschung, sondern wurde seit mehr als einem Jahr immer dramatischer. Covid hat seinen Beitrag geleistet. Corona-Leugner haben ihren Beitrag geleistet. Arbeitsüberlastung, immer stärkere Probleme mit einem berechenbaren Dienstplan haben ihren Beitrag geleistet.
Viel zuwenig Mitarbeiter:innen für wachsende Aufgaben. Auch auf vielen Palliativstationen.
Betten, die nicht genützt werden können. Auf Palliativ schmerzt das besonders.
Wenn Angehörige flehen, dass die Mutter, der Vater aufgenommen werden. Wenn 24-Stunden-Pflegerinnen, Hausärzte nicht mehr zurande kommen. In manchen Teilen Österreichs ist dies mittlerweile Wirklichkeit.
Dann führt der schwierigste Teil des Lebens zur Verzweiflung.