Warum erst jetzt?
Heute haben wir in Wien einen richtigen Herbstmorgen: Nieselregen, leichter Wind, bedeckt und diesig. Aber doch eine gute Stimmung, denn heute ist viel zu tun, unter anderem wartet die Sonntagskolumne und am Nachmittag gehts zum Heimspiel nach Oberösterreich, konkret nach Ungenach.
Die dortige Kulturinitiative veranstaltet eine Mischung aus Lesung, Gespräch und Essen - beim Wirtn.
Das wird sicher fein und eine schöne Erinnerung an meine Jugend. Wenige Kilometer entfernt in Schwanenstadt bin ich aufgewachsen, später habe noch näher - in Atzbach/Köppach gelebt und zwei Wochen lang war ich sogar Lehrer in Ungenach selbst. Und viele andere Erinnerungen, zB an Pfarrer Friedl, mit dem ich intensiv kooperiert habe für eine Bleibemöglichkeit von Arigona Zogaj. Was uns gelungen ist. So ein mutiger, engagierter Mensch.
Gestern war ich bei der Zukunft zu Gast - bei den Tourismusschulen am Semmering. Eine wunderbare Landschaft und eine tolle Schule samt Internat. Gestern war Tag der Nachhaltigkeit. Und da gab es zB eine Ausstellung der Produzenten der Region mit ihren wohl schmeckenden Lebensmitteln und anschließend meinen Vortrag zur Klimakrise. Wie immer sehr interaktiv gehalten. Nach eineinhalb Stunden meldete sich ein Schüler zu Wort, nennen wir ihn Josef. Er habe noch eine Frage. Sie ist kurz und lautet:“Warum erst jetzt?“
Ich spreche noch länger nach Ende des Vortrages mit ihm und versuche ihm zu erklären, warum so vieles blockiert wurde. Von wem es blockiert wurde. Aber es können keine Antworten sein, die ihn zufrieden stellen.
Machen wir es zumindest jetzt. Konsequent und mit Wirkung.
Ich wünsche Euch einen schönen Tag. Bleibt gesund!