Guten Morgen aus Linz!
Beim Frühstück in der Linzer Innenstadt ist noch ein paar Minuten Zeit, diese Zeilen zu schreiben. Dann gehts zur Tram und zum Linzer Hauptbahnhof - und sechs Stunden per Zug ganz in den Westen der Republik. Zuerst in die Redaktion der VN und dann weiter nach Göfis zur heutigen Lesung. Übrigens zur ersten in Vorarlberg. Damit sind dann alle Bundesländer bereist, bespielt und „belesen“. Auf den Abend freue ich mich schon.
Gestern Abend hatte ich eine nicht öffentlichen Lesung hier in Linz. Im Publikum vor allem Wirtschaftstreibende. Diese sehr vernünftig und kooperativ. Einige berichten darüber, dass die reale Lage ihrer Unternehmen ausgezeichnet sei, das Problem der Mangel an FacharbeiterInnen, natürlich auch die Energiekosten. Aber für die „katastrophale Stimmung“ gebe es zumindest derzeit keinen Grund, sie sei aus ihrer Sicht das eigentliche Problem. Lange diskutieren wir über Politik, warum Vernunft und Gelassenheit weniger werden und wie wir aus den Krisen wieder rausfinden. Und wieder einmal darf ich viele Bücher signieren und dabei freundliche, oft recht persönliche Gespräche führen.
Am heutigen Morgen dann in den OÖN der Chef der oö Industriellenvereinigung mit Katastrophenmeldungen. Ja, so unterschiedlich ist auch die Wirtschaft heute. Und die lauten Polterer kriegen nach wie vor die größten Geschichten. Ruhe, Vernunft und Ausgleich ist in vielen Medien weniger gefragt, weil weniger Unterhaltungswert. Ein Teil des Problems.
Die aktuellen Reden von Putin und Shoigu sind sehr problematisch: direkt den Gebrauch aller Waffenformen (und damit auch Atomwaffen) bei einer Gefährdung Russlands anzukündigen und gleichzeitig die Abhaltung der sogenannten Referenden, die Teile der Ukraine zu Teilen Russlands machen sollen, das ist heftig. Soll vermutlich den Westen einschüchtern (Waffenlieferungen) und gleichzeitig innenpolitisch Stärke zeigen, nachdem von Rechtsaußen nach den Niederlagen in der Ukraine heftige Kritik kam.
Wie auch immer: es werden schwierige Monate. Seien wir sorgsam im Umgang miteinander, unterstützen wir uns und genießen wir das Leben trotz alledem.