Die Zeit des Negativismus
In London stehen Hunderttausend Menschen eine Nacht lang in einer langen Reihe, um zum Sarg der Queen vorzukommen.
Am Telefon erzählt mir eine Freundin, dass sie und ihre Freundinnen heuer noch zwei Flugreisen planen, um die letzte Zeit noch zu nützen, die uns bleibt.
Eine Analyse in einem Literaturmagazin beschreibt, dass es seit vielen Jahren keine Literatur über Utopien mehr gibt.
Ich erinnere mich an die Bücher von Jules Verne, die ich in meiner Jugend gelesen habe. Unter anderem jene vom Leben auf 20.000 Meter unter dem Meeresspiegel am Grund des Meeres. Ich erinnere mich daran, wie ein mystisches Nichts - die Vorstellung von Untiefen - plötzlich in wenigen Stunden mit durch hunderte Seiten zum Ort der Kreativität und Phantasie wurde.
Heute fehlen uns positive Utopien völlig, die Literatur wird so wie unser ganzes Leben von Dystopie beherrscht.
Das tut uns nicht gut. Das schwächt uns. Das reduziert auch die Chance, wirksam gegen die wirklichen Bedrohungen und für ein schönes Leben zu handeln.
Warum finden sich in unseren Medien ausschließlich Negatives? Ist das ein Spiegelbild unserer Welt?
Ich bin überzeugt, dass wir dies ändern müssen. Wer keine Hoffnung hat, kann keine Veränderung erreichen. Es braucht positive Symbole, positive Perspektiven, ein positives Zukunftsbild.
Die Krisen sind dramatisch. Aber wichtiger ist doch die Frage, wie wir da raus kommen.
Damit möchte ich mich in nächste Zukunft intensiver auseinander setzen.