Das Wunder von Wörgl
Ein Morgen in Wörgl - mit Sonnenschein und viel Autoverkehr vor dem Hotel. Gestern ging meine Lesereise weg von Rankweil via Feldkirch nach Innsbruck, wo ich mich mit LHStv Ingrid Felipe getroffen habe. Sie hat ja bereits vor Monaten ihren Abschied aus der Politik beschlossen. In ihren beiden Regierungsperioden hab ich viel und gut mit ihr zusammengearbeitet. Nach diesen zehn Jahren hat Tirol einen deutlichen Sprung an Verbesserung im Öffentlichen Verkehr geschafft, auch sozialpolitisch konnte viel durchgesetzt werden. Ingrid hat einen sehr guten Job gemacht und wir blicken in unserem Gespräch zurück - und auch nach Vorne.
Sonntag ist Landtagswahl in Tirol und die Situation ist auch für politische Beobachter sehr unübersichtlich. Darüber plaudere ich kurz mit Prof Filzmaier, den ich am Bahnsteig in Feldkirch treffe.
Gestern Nachmittag dann Ankunft am Bahnhof Wörgl, ich werde abgeholt. Und dann die Abend-Veranstaltung im Tagungshaus der Diözese. Wieder volles Haus, wieder eine hervorragende Stimmung, wieder eine sehr gute Diskussion. Ich freue mich sehr über diesen Erfolg und die vielen engagierten Menschen, die sich in den Dialog einbringen. Sie machen Hoffnung.
Bei einem Bier im der lokalen Bar lassen wir den Abend ausklingen und sprechen viel über „Das Wunder von Wörgl“, die eigene Notwährung, die in der Not der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts hier in Wörgl gegründet wurde und international nach wie vor als Modell gilt.
Wie immer hat auch der heutige Morgen mit der ersten Tagesrecherche begonnen: Süddeutsche, New York Times, The Guardian, Atlantic, Die Zeit, Falter, Krone - das ist meine spannende Morgenmischung, dann orf.at und die Social Media und schließlich die Mails. Dass gestern die Halbierung von orf.at angekündigt wurde, verstehe ich absolut nicht. Orf.at ist aus meiner Sicht ein Projekt mit großartigem Journalismus, ein Projekt der Aufklärung gegen die wachsende Desinformation.
Ich lese heute viele Geschichten über die Mobilmachung in Russland, der Panik der jungen Männer, die mutigen Proteste, die vielen auf der Flucht ins benachbarte Ausland. Und den Aufstand der wunderbaren Frauen im Iran. Es ist so ein Drama, was hier passiert.
Die Kirchenglocke vis a vis schlägt. Noch ein Termin und dann arbeite ich an meiner Kolumne für die Sonntags-Krone, später dann gehts nach Braunau zur heutigen Lesung im Schloss Ranshofen. Darauf freue ich mich schon sehr.