Am Weg zum letzten Vortrag vor der Sommerpause
Baustelle Franz-Josef-Bahnhof Wien. Warten auf den Zug nach Horn. In 90 Minuten rauf zum Campus zur Sommerakademie der Katholischen Männerbewegung Österreich. Freue mich schon auf den letzten Vortrag vor meiner Sommerpause - dann gibts die erste Veranstaltung erst wieder am 2.September in Eidenberg.
Mein Thema sind heute die „Krisen und ihre Bewältigung“. Ein großes Thema, das uns die nächsten Jahre heftig beschäftigen wird. Die Krisen haben sich - nach jahrelangem Zuwarten und Zuschauen - verkettet und machen nun vielen große Angst. Existenzielle Belastung für viele drohen. ExpertInnen rechnen mittlerweile damit, das sich die Gaspreise in Mitteleuropa, vor allem in den Ländern mit hoher Abhängigkeit von Putins Gas verdreifachen bis vervierfachen wird.
Die aktuellen Vorschläge für ein Kombisystem - Sockellieferung zum gedeckelten Preis - halte ich für sehr vernünftig, weil es soziale Absicherung und den Anreiz zum Energiesparen verbindet und finanzierbar ist.
Ich denke, wir müssen allerdings weiter gehen und alle Energiesparmöglichkeiten, die rasch umsetzbar sind, auch verwirklichen. Von Tempo 100 bis zum Aus für die 24-Stunden-Beleuchtung für manche Gebäude.
Energiesparen kann nicht erst im Herbst starten, sondern jede jetzt eingesparte Energie nützt uns im Winter und schützt unsere Reserven.
Was es jetzt braucht, ist eine radikale Ehrlichkeit. Die Bevölkerung verträgt die Wahrheit und will sich daraus einstellen. Das ist die einzige Möglichkeit, gegen die enormen Ängste, die sich derzeit breit machen. Und gleichzeitig müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen, um die Energieumstellung, die so lange verschoben wurde, jetzt im Rekordtempo zu schaffen. Das heißt Einsparung, das heißt Effizienz, das heißt Wind, das heißt Sonne.
Das geht und ist vielleicht unsere letzte Chance zur Begrenzung der Klimakrise. Energieumstellung ist aktive Friedenspolitik, schafft hier die Jobs der Zukunft und stabilisiert mittelfristig die Preise.