Reden wir über Klimahelden

 Zeitungskolumnisten schreiben derzeit (ja auch in einer österreichischen Qualitätszeitung) unter Verweis auf die deutschen Bauernprotest, dass es  wohl notwendig wäre, die Bemühungen zum Klimaschutz etwas zu verringern, um die Rechtspopulisten nicht zu stärken.

Ich halte das für eine verheerende Fehleinschätzung. Denn die Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulistmus über Klimaschutz und vieles andere mehr, muss es ohnedies geben. Zweitens duldet die Klimakrise kein weiteres Aufschieben der Klimawende. Drittens ist das politische und gesellschaftliche Problem nicht, dass zu schnell gehandelt werden würde, sondern dass wir alle viel zu spät dran sind und vor allem auch viel zu defensiv sind. Vergleichen wir doch einmal die Reaktionen der Öffentlichkeit auf die Klimaproteste und die Bauernproteste. Vergleichen wir, wie selbstbewusst die Ansagen der Rechten über die nächsten Wahlen sind und wie defensiv jene der Aufklärer. Das ist das Problem. Es entsteht eine falsche Stimmungs- und Erwartungshaltung.

Und drittens ist das wirkliche Problem, dass die vielen Fortschritte, die in Regionen oder lokal geschehen, ganz einfach nicht sichtbar gemacht werden. Genauso wenig wie der Nutzen der Veränderung für viele Betroffene. Und so starren wir auf die - politisch mißbrauchten - Proteste einer Gruppe von Betroffenen, die natürlich schrittweise die Subvention von fossilen Energieträgern abbauen wird müssen, aber endlich faire Preise für ihre Produkte braucht.

Wie es geht, zeigt in seiner heutigen Ausgabe der „Falter“, der einem wirklichen Experten, dem Bäcker und ehemaligen Wiener Planungsstadtrat Christoph Chorherr Platz gibt sein Insiderwissen darzustellen.

Und Chorherr nützt dies beeindruckend für ein Porträt eines dieser vielen Klimahelden, die es längst tun und die wir endlich vor den Vorhang holen müssen. Konkret präsentiert Chorherr den Manager Ernst Bach von der Sozialbau-Gruppe, der dafür verantwortlich zeichnet, dass in einem jahrelangen Prozess bereits in tausenden Wohnungen der Gruppe die Gasthermen abmontiert und die Wärmepumpe errichtet wurde.

Und der wunderbar vorrechnen kann, wie sich dies für die Mieter:innen lohnt.

Genau das ist mein Credo: sobald wir sichtbar machen, was sich an positiver Veränderung bereits tut und wiesehr viele davon profitieren, wird es kein Halten mehr geben.

Und genau das braucht es, nicht zurücknehmen und wieder einmal Jahre verlieren aus falschen politischen Gründen.

Bitte lest das!!

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