Kindergesundheit

 Sehr interessante 24 Stunden in Obergurgl/Sölden. Donnerstag früh in Wien gestartet, am Nachmittag im Universitätszentrum angekommen, eine erste Einheit an Vorlesungen, viele Gespräche, viele alte und neue Themen und mein Vortrag zu den „Polykrisen“ am Abend. Dann heute morgen die unerfreuliche Überraschung in Form eines Mails der ÖBB, dass mein Zug für die Heimfahrt nach Wien leider nicht fährt - also zumindest jener Wagon, in dem mein Sitzplatz reserviert war und etliche andere Wagons. Anruf bei der Hotline der ÖBB und innerhalb von nicht einmal drei Minuten bucht eine engagierte Mitarbeiterin um auf einen anderen Zug. Ein tolles Service! Und auch der Weg zum Bahnhof wurde rasch ermöglicht. So viele hilfsbereite Menschen in allen Bereichen!

So viel Engagement aber auch jener, die im Bereich der Kindergesundheit arbeiten und sich hier in Obergurgl einmal im Jahr beim Symposium treffen, weiterbilden und vernetzen. Fachvorträge, mein Festvortrag, aktuelle Fachinformationen, Diskussionen an den wichtigsten Themen, aber auch Vernetzungsarbeit stehen auf der Agenda. ZB für die Kindersicherung, für deren Umsetzung Österreich noch sehr viel zu tun hat. Fast 50.000 Kinder haben jährlich nicht den erforderlichen Zugang zu den notwendigen Therapien. Oder jene, die sich für eine gute Ernährung für Kinder engagieren. Fast 40 Prozent der Kinder haben Übergewicht, viele mit dem Risiko schwerer gesundheitlicher Folgeschäden durch Adipositas. Fast eine Million Menschen leiden mittlerweile in Österreich an Diabetes. Eine der Hauptursachen sind Adipositas in der Kindheit.

Österreich könnte sich soviel ersparen - an Leid, an Folgekosten - wenn wir es endlich schaffen würden, die Prävention massiv zu verstärken. Bisher gibt es viel zuwenig Gegensteuerung, Therapie, Behandlung. Gerade aber der steigende Trend beim Übergewicht von Kindern zeigt auch, wie notwendig es ist, wieder mehr Freiraum für die Bewegung von Jugendlichen zu schaffen. Ich erinnere mich an meine Zeit in Schwanenstadt in Oberösterreich. Fast jeden Tag verbrachten wir nach der Schule im Freien, beim Spielen, beim Sport, beim Herumstreifen in der Natur. Diese Räume sind mittlerweile vielfach verbaut, der Lebensmittelpunkt hat sich hinter den PC verschoben. Daher braucht es wieder mehr Natur vor der Tür, mehr Platz in den Städten, der nicht durch Verkehrsströme geprägt und gefährdet wird (da passt die Notwendigkeit der Kindergesundheit wunderbar zum Rückbau der Städte für Kühlung und Klimaschutz), wieder mehr Sportvereine und auch mehr Bewegung in der Schule. Aber auch weniger Zucker in den Getränken und gesündere Lebensmittel.

Da müssen wir besser werden. Orte wie das Symposium hier in Obergurgl sind die Ausgangspunkte der notwendigen Verbesserungen.

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