Gemeinsam statt einsam

 Gestern hat die „Plattform gegen Einsamkeit“, die ich gerne seit langem unterstütze, die sechs besten Projekte gegen Einsamkeit gewürdigt. Ich durfte in der Jury sein und die Würdigung des Siegerprojektes vornehmen. Platz 1 ging an das Dorfservice in Kärnten, die professionelle Nachbarschaftshilfe in Abwanderungsgemeinden organisieren - vom Fahrtendienst bis zum Besucherservice. Einfach und großartig - beide Seiten werden zusammengebracht, beide profitieren.

Einsamkeit nimmt in vielen Ländern enorm zu, sie macht krank. Beim Symposium in Favoriten plädierten Expertinnen, in Hinkunft bei großen Gesetzen und Großinvestitionen verpflichtend die Auswirkungen auf Zusammenarbeit und Einsamkeit untersuchen. Das wäre eine sehr gute Idee, könnte auch vergleichsweise unbürokratisch umgesetzt werden.

Denn Einsamkeit hat vielfach Ursachen auch in baulichen Veränderungen. Der Wegfall des letzten Treffpunktes im Dorf, die Opferung des Stadtteils dem Autoverkehr, das Aus für das letzte Bankerl in Gehweite. All das sind politische Entscheidungen. Der durch die Klimakrise notwendige Umbau unserer Städte kann dafür eine Chance sein, eine neue Nähe ist greifbar.

Unser Hauptthema ist jedoch vorerst, das Thema zum Thema zu machen. Nur worüber geredet wird, wird von der Politik aufgegriffen. Dafür und für die Analyse der Ursachen war das gestrige Symposium ein wunderbarer Start, die Preisträger eine Kopiervorlage für viele andere potentielle Engagierte im ganzen Land.

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