Am Ordenstag

 Der gestrige Vortrag am österreichischen Ordenstag war eine Besonderheit. Denn ich habe noch nie in einer Kirche vorgetragen, Schon bei der Anreise war dies sehr angenehm: winkende Ordensschwestern habe ich beim Einsteigen in die Straßenbahn noch nie erlebt. Dann die gefüllte Kirche, die moderne Lainzer Kirche, die Aufgabe, 45 Minuten zum Themen „Wirksam in der Öffentlichkeit zu sprechen“. Begonnen habe ich mit Grundkriterien für Wirksamkeit, von klaren Zielen bis zum Vertrauen der Zuhörer:innen, das Gewicht der Öffentlichkeit, das aber alleine nicht reicht, Ich habe dies mit zwei Bildern von Staren und einem Waldrapp unterstrichen. Die Stare, die als Zugvögel perfekt handeln und sich zu Hunderttausenden in einen Organismus verwandeln, um geschützt in den Süden zu gelangen. Perfekt, aber vermutlich deswegen keine Öffentlichkeit - sie liefern keine Schlagzeilen, weil zuwenig Aufregung, kein Chaos, nichts Negatives. Die Waldrappe hingegen, lange Zeit nur in Gefangenschaft überlebend, liefern derzeit große Schlagzeilen, weil dreißig Jungtiere in die falsche Richtung, in den Norden fliegen. Zur Wirksamkeit reicht also nicht Öffentlichkeit, sondern es braucht die richtige Richtung und Glaubwürdigkeit bzw Vertrauen.

Letzteres ist allerdings Institutionen gegenüber wie Politik, Medien, Kirchen schwer beschädigt. Wie kann man es wieder erarbeiten? Durch radikale Ehrlichkeit, Fehlerkultur, Partizipation der Betroffenen, Demokratisierung, Glaubwürdigkeit.

Dann sind wir auf die Polykrise zu sprechen gekommen. Was machen sie mit uns? Wie hängen sie zusammen? Wie können wir ihnen wirksam begegnen? Und wieder sind wir dem Vertrauen begegnet, dem Vertrauen, dass in allen Regionen der Welt gehandelt wird.

Ich habe Beispiele für diese gelungenen Veränderungsschritte genannt, Beispiele, die in Österreich weithin unbekannt sind, weil sie medial nicht transportiert werden. Und wie immer hier das Leuchten in den Augen, die spürbare Ermutigung.

Und schließlich bin ich auf die Frage der Hoffnung, der erarbeiteten Hoffnung gekommen. Auf unser Zukunftsbild, auf das wir uns freuen können. Hier habe ich die Teilnehmer:innen einbezogen, versucht, ihre Träume zu thematisieren. Und da ist viel gekommen. Eine gute Zukunft im Kopf haben und für sie zu kämpfen. In breiten Allianzen. Ein schönes Bild.

In der Pause dann so viele positive Gespräche, Ideen, Freude und die Chance einen weiteren Vortrag, des Psychotherapeuten Johannes Neuhauser, zu hören.

Morgen gehts weiter mit der Verleihung der Preisträger der besten Initiativen gegen Einsamkeit bei der neuen Initiative gegen Einsamkeit.

Und heute schon steht ein ganz wichtiger Termin auf der Agenda: Juniors erster Besuch bei der Tierärztin - und damit ein Reise in der Straßenbahn durch ganz Wien.

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