Hoffnung

 Es ist schwer, in Tagen wie diesen die Hoffnung zu bewahren. Hoffnung auf Frieden, Hoffnung auf eine Weltengemeinschaft, die zusammenhält, Hoffnung auf die Klimawende. 

Vergangene Woche war ich überrascht von einem Bericht über einen Auftritt des von mir sehr geschätzten Soziologen Harald Welzer in Lech. Laut dieser Meldung des ORF bezeichnete Welzer Hoffnung als eine Falle, als Gefahr, die die Realität verstelle. Er fordert laut diesem Bericht mit Blick auf die Klimakrise stattdessen Realismus und Ernsthaftigkeit.

Ich halte das für grundfalsch. Vielleicht gehen wir von verschiedenen Definitionen aus. Hoffnung ist eine positive Erwartungshaltung, eine Haltung der Ernsthaftigkeit auf Basis der Realitäten, die sich dadurch von Optimismus unterscheidet, der die Gefahr verharmlosen kann. Hoffnung verharmlost nicht, sondern sie ist begleitet von den Realitäten, von Angst und Sorge, aber sie kennt die notwendigen Veränderung und  glaubt daran, dass ein guter Ausgang möglich ist, wenn notwendige Maßnahmen und Veränderungen umgesetzt werden.

Daher bin ich überzeugt, dass Hoffnung keine Gefahr ist, sondern im Gegenteil notwendige Voraussetzung für Veränderung, ist lebensnotwendig. 

Das ist beim Schwerkranken nicht anders als im Krieg oder einer anderen Existenzkrise wie der Klimakrise.

Hoffnung ist ein Leuchtturm in unserem Leben, in unserer Gesellschaft, sie zeigt uns, wohin wir gehen müssen, um Lösungen zu erreichen. Es gibt sie nicht ohne Bemühungen, Maßnahmen und Veränderung.

Hoffnung ist die Schwester der Zuversicht und heißt, dass wir eine Chance haben.

Hoffnung gibt uns Kraft und Energie. Sind wir hoffnungslos, droht die Resignation. 

Dann hätten wir verloren. 

Aber ich habe Hoffnung, dass dies nicht geschieht, dass wir die erforderlichen Veränderungen erreichen können, die Welt verbessern können. Die Hoffnung lebt und lässt uns leben und handeln.

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