Aufarbeitung der Pandemie - was wir daraus lernen

 Gestern war ich in Innsbruck zum Hochschultag eingeladen, übrigens in das neue Agnes-Heller-Haus, zu dem man gratulieren kann. Thema war die Beziehung zwischen Wissen, Politik und Medien in der Pandemie und was wir daraus lernen. Eines meiner Lieblingsthemen und ich denke, es sollte endlich eine breite Aufarbeitung dieser Zeit geben, um aus den damaligen Stärken und Fehlern zu lernen für die nächste Pandemie, die es angesichts unseres Umgangs mit der Natur wohl früher geben könnte als wir uns wünschen.

Aus meiner Sicht müssen wir einige wichtige Verbesserungen erreichen: wir müssen besser vorbereitet sein, ua durch Krisenlager für wichtige Medikamente und Masken, benötigen eine enge Abstimmung innerhalb der EU und mit der WHO, brauchen moderne Strukturen in Form eines neuen Pandemiegesetzes, das ua Zuständigkeiten (Bund!), Kommunikationsverantwortung, Informationsfluss etc regeln soll. Wir müssen Krisenkommunikation lernen und trainieren, die enge Zusammenarbeit von Politik und Wissenschaft mit dem Ziel transparenter, faktenbasierter Entscheidungen festlegen, am Vertrauen in die Wissenschaft arbeiten. Ich halte hier Portugal für ein gutes Vorbild, mit seinen Science Center und Wissensclubs, die in allen Landesteilen umgesetzt wurden. In der Pandemie haben sich die Erfolg dieser Form einer barrierefreien Bildungsarbeit gezeigt.

Und wir müssen mehr Formate in allen Medien schaffen, die sich wie Science auf Ö1 mit Wissensvermittlung beschäftigen. Das sollte durch eine neue Presseförderung speziell unterstützt werden.

Und schließlich brauchen wir gerade in Krisensituationen Solidarität in unserer Gesellschaft, das Bewusstsein, dass es auch mir besser geht, wenn es dem anderen gut geht. Das ist eine große Aufgabe, aber wir haben am Beginn der Pandemie schon einmal die Erfahrung gemacht, wie gut und erfolgreich das funktionieren kann.

Und schließlich würde ich raten, mit den Ergebnissen dieser Evaluierung in die Gemeinden zu gehen und Dialogveranstaltungen durchzuführen. Zur Aufarbeitung, zum Überwinden mancher Gräben. Dass das geht, zeigen meine vielen Lesungen.


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