Aktivierung

 Gestern warteten wir zwei Stunden lang vor dem Bundeskanzleramt bei einem Frühstück auf einen Regierungschef, der drinnen den Ministerrat leistet und uns im Gegensatz zu einigen Minister:innen nicht besuchte. Aber dennoch war die kleine Initiative ein Erfolg: interne Vernetzung, Gespräche mit den vorbeikommenden Minister:innen, Mitarbeiter:innen aus dem Regierungsbereich, Journalist:innen und ganz vielen Passanten. Das hat sich bis in die U-Bahn gezogen und in die Tramway. Das waren sicherlich 30 Gespräche, neue Kontakte, Fragen, Ermutigung. Erstaunlich, wie schnell eine kleine Aktion dann die Runde macht und registriert wird. Da waren Passanten, die uns Erfolg wünschten, etliche, die zweifelten, ob das überhaupt noch Sinn macht, einige meinten, dass sie durch die Naturkatastrophen des Sommers aufgeweckt wurden, manche erkundigten sich, was sie konkret beitragen könnten. 

Erstaunlich auch, wie positiv die Rückmeldungen auf der Straße sind und wie aggressiv manche Trollen in den sogenannten Sozialen Medien.

Ich glaube, wir müssen viel öfter Initiativen wie diese setzen. Gar nicht nur wegen der politischen Inhalte - natürlich ist es wichtig, den Druck zu erhöhen, um in den letzten zwölf Monaten dieser Regierung doch noch so manches zu erreichen -, sondern auch um mehr Kontakt zur Bevölkerung zu schaffen.

Viele sind durch die täglichen Katastrophennachrichten irritiert und bereit, ihre Verdrängung zu verlassen und einen Beitrag zu leisten. Die müssen wir, die Zivilgesellschaft, abholen. Sie werden sich für unterschiedliche Formen des Protestes entscheiden. Manche werden unterschreiben, manche posten, manche spenden, manche direkt aktiv werden, manche sich einem der unterschiedlichen Protestformen anschließen.

Es ist wichtig, für unser Anliegen und auch für die Betroffenen, ihnen dafür Möglichkeiten anzubieten.

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