Einsatzkräfte

 19.000 Menschen, meist Freiwillige, sind in Südösterreich seit Tagen im Hochwassereinsatz. Ihnen gebührt zunächst einmal großer Dank. Was wäre dieses Land ohne Menschen, die sich in ihrer Freizeit in den Dienst der Gesellschaft stellen? Ich habe bei den großen Jahrhunderthochwässern in Oberösterreich 2002 und 2013 die Zusammenarbeit mit den Freiwilligen intensivst erlebt und sehr schätzen gelernt. 

2013 war ich selbst für den Hochwasserschutz verantwortlich. In diesen Jahren haben wir in OÖ mit einem einzigartigen Schutzprogramm begonnen, vielfach unter Einbeziehung der Erfahrungen der Freiwilligen.

Wir schauen immer auf ein paar verbale Krawallmacher, die auffällig werden. Das ist wichtig. Wichtiger aber ist es, die guten Geister des Landes, die vielfach in der Überzahl sind, nicht zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen, sondern ihre Leistungen zu würdigen und ihnen zu danken, sie zu unterstützen.

Das Sozialministerium unterstützt die Freiwilligenarbeit. Ich habe darauf in meiner Amtszeit großen Wert gelegt. Und ich kenne in meinem privaten Umfeld etliche Engagierte, die bei Rettung und Feuerwehr aktiv sind. Sie erleben die Zunahme extremer Witterungssituationen am eigenen Leib. Sie sind auch Expert:innen und können viel erzählen. Maschinen auf den Feldern brennen ab, Waldbrände werden immer häufiger, immer öfter Hochwässer, immer häufiger sind Hitzeopfer zu betreuen - immer sind es die Einsatzkräfte, die gerufen werden und im Gegensatz zu den verbalen Krawallmachern - auch kommen.

Ich glaube, es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis sie für den Klimaschutz auch politisch aktiv werden. Denn ihr Einsatzpotenzial kommt immer mehr an die Grenzen. Und sobald sie sich für Prävention einmischen, wird die vielfältige Bewegung für den Klimaschutz eine neue, besonders wichtige Kraft erhalten.

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