Genmanipulation

 2004 habe ich die „Europäische Allianz für ein Selbstbestimmungsrecht der Regionen in Sachen GVO“ gestartet. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich als Umweltlandesrat und Ferdl Stockinger als Agrarlandesrat erstmals in der neuen schwarzgrünen Regierungskoalition in OÖ nach Brüssel reisten und gemeinsam mit der damaligen Ernährungsministerin der Toskana unsere Forderungen vorlegten. Nette Gespräche, aber das klare Signal, dass da nichts gehen wird. Aber wir haben nicht nachgelassen: Fünf Jahre später hatten wir 66 Regionen auf unserer Seite und das Selbstbestimmungsrecht durchgesetzt.

Nun kommt die nächste Offensive der Lobbys. Mit einem großen Unterschied: es geht nicht mehr um den Austausch der DNA, sondern um die Genschere. Das ist von den Folgewirkungen sicherlich weniger gravierend, aber dennoch eine schwerwiegende Grundsatzentscheidung. Und es ist völlig richtig, dass Österreichs Bundesregierung dafür kämpft, dass das Selbstbestimmungsrecht und die Kennzeichnungspflicht erhalten bleiben müssen, Biolandwirtschaft soll ohnedies ausgenommen sein.

Vielleicht tut das der Regierung auch gut: ein Thema, in dem man sich einig ist und sich offensiv engagieren kann.

Die Regierung wird - ich nehme jede Wette an, bis Mitte 2024 halten. In einem Jahr kann sich viel ändern, auch die Stimmung im Land. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Regierung überraschen und doch noch wichtige Entscheidungen umsetzen kann - etwa die Maßnahmen für den Klimaschutz.



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