Guten Morgen aus Graz

 Guten Morgen aus dem Zug nach Graz. Viel zu früh geht es heute zum Krankenhauskongress, um dort einen Vortrag zu halten. Diesen Aufenthalt werde ich zu Mittag auch für einige Gespräche nützen. Dann retour nach Wien und weiter nach Mödling, zur 17.Station meiner Lesereise (Evangelisches Lichthaus, 19 Uhr). Gegen Mitternacht bin ich heute von Amstetten durch ein heftiges Gewitter zurück gekommen. Amstetten war wieder sehr gut. Es ist schon großartig, wieder volles Haus, wieder eine gute Diskussion mit durchaus unterschiedlichen Meinungen zu einzelnen Themen. Das ist gut so. Leider nicht im Saal des tollen Kulturhauses “Das moZart”, sondern davor ein einsamer Corona-Leugner, mit dem ich vor der Veranstaltung zu reden komme. Er mir von fast allen Verschwörungstheorien, die auch in “Pandemia” beschrieben sind: dass die Betten in den Intensivstationen leer gehalten werden, dass kaum Menschen gestorben sind, die ganzen Massnahmen nicht notwendig sind und sie nur gesetzt werden, um die Plandemie durchzusetzen. Ich frage ihn jeweils, wer ihm das gesagt hat und wie er diese Behauptungen belegen kann. Immer dieselbe Antwort: er habe gehört. Manchmal auch: er habe gesehen (auf ServusTV) oder er habe gelesen (im Wochenblick). Zum Abschluss meine Bitte, auch andere Informationen zu lesen, nicht alles zu glauben, sondern sich eine eigene Meinung zu bilden. Und los geht die Veranstaltung, an der  er jedoch nicht teilnimmt. Wie holen wir die Zehntausenden zurück, die in einem Paralleluniversum der Irrationalität gelandet sind?

Froh bin ich über jene Zweifler, die an meinen Lesungen teilnehmen. Das ermöglicht Diskurs, Meinungsaustausch, Diskussion. Nur so kommen wir weiter. Dieser Dialog ist mir enorm wichtig. Wir brauchen mehr davon in Österreich.

Und noch etwas Schönes: begeistert bin ich auch von den BuchhändlerInnen, die jeweils bei den Veranstaltungen dabei sind und bei einem Büchertisch “Pandemia” verkaufen. Das sind unglaublich engagierte, positive Menschen. Gerade in kleinen Städten, wie zB Amstetten ist es so wichtig, dass es einen Ort gibt für Kultur und Bildung. Einen Treffpunkt für Menschen, die auf der Suche sind nach Information und Weiterentwicklung.

So, und jetzt hab ich noch zwei Stunden für die Vorbereitung eines schwierigen Vortrages. Bis Morgen!

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