Egal war gestern

 Eine gute Arbeitswoche. Ich genieße es sehr, ohne Veranstaltungen sehr konzentriert an Projekten zu arbeiten. Dabei setze ich mich ua viel mit Klimapsychologie auseinander. Denn es ist ja schon absurd: die Klimakrise ist seit Wochen auch in Europa so sichtbar wie noch nie zuvor und dennoch meldet die Wirtschaft neue Rekordwerte des Flugverkehrs. Müssen die Gehsteige vor den Menschen weggeschwemmt werden, damit endlich reagiert wird?

Expertinnen und Experten sind mittlerweile überzeugt davon, dass aktuell eine Mischung aus Resignation, Ablenkung und Verdrängung stattfindet. Und die Bevölkerung nur dann aktiv wird, wenn die Politik vorangeht, ernst macht und endlich die notwendigen Maßnahmen beschließt,  wenn statt immer neuen Untergangsbildern Projekte der Lösungen transportiert werden und eine gesellschaftliche Aufbruchsstimmung entsteht. 

Dabei erinnere ich mich an die USA und JF Kennedy, der es in den USA der Sechzigerjahre geschafft hat, aus dem Mondflug ein gemeinsames Interesse großer Bevölkerungteile zu machen. 

Einen kollektiven Aufbruch brauchen wir, Hoffnung, dass wir die Klimawende schaffen. Klimaschutz ist kein Verzichtsprogramm, sondern in vielen Bereichen eine Chance der Verbesserung unserer Lebensqualität. Ich merke das an meinem eigenen Leben. Seit ich nur mehr mit Öffis unterwegs bin und seit einem Jahr kein Auto mehr habe, genieße ich meine Reisen viel mehr. Seitdem ich kein Fleisch mehr esse, fühle ich mich wohler. Seitdem ich mit dem Nachtzug in den Urlaub fahre, sind es bessere Reisen. Seitdem ich gelernt habe, dass ich vieles nicht besitzen muss, um es nützen zu können, dass vieles repariert werden kann und nicht in den Abfall muss, lebe ich sparsamer.

Es geht um positive Erfahrungen, um die Sichtbarkeit der vielen kleinen Lösungen, die bereits tagtäglich passieren. Es geht darum, zu erfahren, dass diese Schritte auf der ganzen Welt praktiziert werden. Es geht darum, dass auch die nationale und regionale Politik endlich ernst macht und wir uns als Teil einer großen Bewegung der positiven Gestaltung und Veränderung erleben.

Noch ist es nicht zu spät.

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